Italien - Toskana - Gambassi Terme       04. -11.07.2020

Letzte Bearbeitung: 12.07.2020 21:15

Samstag, 04.07.2020
Anreise über München - Inntal - Brenner - Modena - Bologna - Florenz in die Toskana - Castelfiorentino
29°C, sonnig,
Endlich ist es soweit - es geht wieder los und nach unserem Kurztrip an die Ostsee zu Pfingsten, ist es nun unsere erste Reise in der Coronazeit. Eigentlich hatten wir uns schon gedanklich von der diesjährigen Reise verabschiedet, doch seit dem 03.Juni kann man wieder nach Italien reisen, so dass wir natürlich die Möglichkeit nutzen. Während Jenny und Rafa genau um Mitternacht bei uns starten, geben wir den Beiden eine reichliche Stunde Vorsprung, eh wir uns dann auf den gleichen Weg machen. Ohne Stau kommen wir um München herum und sind noch vor 06:00 Uhr bei Innsbruck am Abzweig der Brennerautobahn. Auch hier herrscht wenig Verkehr und selbst an den Mautstellen, z.B. in Vipiteno (Sterzing) können wir ohne Warten sofort unser Ticket ziehen. Auf einem Rastplatz bei Bozen treffen wir uns dann und fahren den Rest gemeinsam. Zwischen Modena und Bologna haben wir dann mal 5 Minuten Verzögerung, so dass wir gegen 11:00 Uhr bereits in Florenz-Scandici die Autostrada verlassen und die letzten Kilometer über Land durch die Toskana zu unserem Ziel, der Casa Vaiano, fahren. Noch nie hatten wir eine derartig entspannte Anreise, was sicher an unserem zeitigen Aufbruch, hauptsächlich aber an den anderen Touristenzahlen in Coronazeiten liegt. Ich hätte nie gedacht, dass man der ganzen Coronathematik nochmal etwas Positives abgewinnen kann. Bevor wir zur Casa Vaiano fahren, machen wir noch in Castelfiorentino im dortigen COOP ein paar Verpflegungseinkäufe. Wie immer sind wir vom Sortiment begeistert und besonders die Fischtheke setzt Maßstäbe, von denen wir in Deutschland nur träumen können. Über Montaione erreichen wir dann die Casa Vaiano, wo wir gegen 12:30 Uhr ankommen. Daniela und Maurino begrüßen uns herzlich und wir nehmen unsere Zimmer (Castagno und Cipresso) in Beschlag. Nachdem wir mit einem Glas Wein auf unseren Urlaub angestoßen haben, verbringen wir dann den Rest des Tages bei herrlichen Sonnenschein am Pool und lassen es uns gutgehen.
 

         

 

         

 

         

 

 
Sonntag, 05.07.2020
San Gimignano - Certaldo - San Donato
32°C, sonnig,
Am Morgen beginnen wir den Tag mit einem Bad im Pool. Die aufgehende Sonne taucht die Umgebung in ein goldgelbes Licht und wir sehen vis a vis Volterra auf dem Hügel liegen. Ich nutze die Gelegenheit und lasse die Drohne über der Casa Vaiano kreisen, um diese Stimmung festzuhalten. Nach dem Frühstück starten wir dann nach San Gimignano. Normalerweise ist es hier zu dieser Zeit sehr voll, doch heute sind nur wenige Leute und kaum Touristen zu Gange. Wir schlendern durch die Gassen und essen das obligatorische Gelato an der Piazza. Dann geht es zum Auto zurück und wir fahren durch die Hügellandschaft hinüber nach Certaldo. Im Centro parken wir und fahren mit der Funicolare hinauf nach Certaldo Alto - der Oberstadt. Auch hier sind nur wenige Besucher unterwegs, so dass wir den Ort fast für uns allein haben. Nach einem Bummel durch den historischen Ortskern, machen wir noch eine Pause in einer Enoteca, wo wir ein paar lokale Spezialitäten genießen. Dann geht es mit der Standseilbahn wieder nach unten. Der weitere Weg geht dann über die Autostrada in Richtung Florenz, wo wir in San Donato abbiegen und auch hier durch den Ort bummeln. Auch wenn es hier genauso historische Gebäude wie in vielen anderen bekannten Orten gibt, steht dieser Ort nicht so im Fokus, so dass es hier herrlich ruhig ist und wir in aller Ruhe die Atmosphäre der alten Gebäude erleben können. Zurück am Auto fahren wir dann via Poggibonsi und San Gimignano wieder zurück in die Casa Vaiano, wo wir den Rest des Nachmittages am Pool verbringen.
 

         

 

         

 

         

 

         

 

         

 
Montag, 06.07.2020
Bagni  San Filippo - San Quirico d’Orcia - Montalcino
36°C, sonnig,
Auch heute beginnt der Tag mit einem Bad im Pool. Gegen 07:00 Uhr ist es noch etwas dunstig, da noch viel Feuchtigkeit in der Luft liegt. Sobald sich die Sonne über den Hügel schiebt, werden die Dunstschwaden schnell von der Sonne aufgezehrt. Nach dem Frühstück fahren wir dann via Siena in die südliche Toskana. Die Fahrt führt uns durch das Val d' Orcia nach Bagni San Filippo. Hier gibt es heiße Quellen, deren mineralische Zusammensetzung weiße Kalksinterterrassen bilden, wie man sie aus Pamukkale in der Türkei kennt. Entlang eines Waldweges gehen wir zu den Fosso Bianco, wo heiße Quellen diese weißen Terrassen bilden. Hier sprudelt ca. 52°C heißes Wasser über die Kaskade herunter. Je weiter man im Tal nach unten geht, desto kühler wird das Wasser. Wir finden eine Badestelle mit einer Wassertemperatur von ca. 30°C, was bei einer Außentemperatur von ca. 35°C nur bedingt erfrischend ist. Zurück am Auto fahren wir zurück in Richtung Siena, wo wir in San Quirico d’Orcia den nächsten Zwischenstopp einlegen. Hier am alten Pilgerweg nach Rom (...es sind nur noch ca. 180km) ist es sehr still. Auch hier ist zu spüren, dass dieses Jahr alles etwas anders ist. Nach einer ausgedehnten Runde durch den Ort, fahren wir dann ein paar Kilometer weiter nach Montalcino, dem Herkunftsort des bekannten Brunello. Auch hier ist es ebenso sehr ruhig und auch unsere Lieblings-Enoteca "Bacchus" hat leider geschlossen. Trotzdem genießen wir die Ruhe und die Stille in den alten Gassen. An vielen Stellen hat man eine tolle Fernsicht auf die Hügellandschaft der südlichen Toskana. Nach unseren Bummel fahren wir dann wieder zurück nach Poggibonsi, wo wir noch ein paar Versorgungseinkäufe erledigen. Dann geht es zurück in die Casa Vaiano, wo wir leckere Pici con Ragout de Chingiale zu Abend essen. Ebenso lassen wir uns mit Ziegen-Ricotta gefüllte Zucchini-Blüten schmecken, welche wir in der Pfanne gebruzelt haben. Dazu darf ein guter Rotwein aus der Toskana natürlich nicht fehlen.
 

         

 

 

         

 

         

 

         

 
Dienstag, 07.07.2020
Siena - Monteriggioni
28°C, meist sonnig, teilweise windig
Natürlich beginnen wir den heutigen Tag wieder mit einem morgendlichen Bad im Pool. Nach dem Frühstück starten wir gemeinsam mit Jenny in südliche Richtung. Auf der Autostrada RA3 fahren wir bis nach Siena, wo wir wie immer unterhalb des Centro Storico parken. Über mehrere Rolltreppen gelangen wir aus dem Parkhaus direkt hinauf in die Altstadt und wenige Meter weiter stehen wir direkt am Il Campo, der großen Piazza inmitten von Siena. Auch hier ist es vergleichsweise ruhig. Eigentlich wollten wir die größeren Städte in der Toskana coronabedingt meiden aber da hier nur überschaubar viele Menschen auf den Straßen sind, kamen wir an einem Besuch von Siena nicht vorbei. Nach einer Runde um den riesigen Platz, wo zweimal im Jahr der berühmte Palio stattfindet, schlendern wir dann hinüber zum Duomo. Hier gibt es momentan gratis die Eintrittskarten zum Dom und da es auch hier keine Warteschlange gibt, nutzen wir die Gelegenheit zu einem Rundgang im Dom. Die schwarz-weiß gestreiften Säulen und Wände sehen schon beeindruckend aus und auch die vielen Details an der Hauptfassade beeindrucken uns immer wieder. Dann geht es zurück zum Auto und wir fahren wieder ein Stück zurück in Richtung Firenze. Nach ein paar Kilometern biegen wir ab und fahren nach Monteriggioni. Die vollständige erhaltene Stadtmauer macht das Besondere an Monteriggioni aus. Nach einem Bummel durch den kleinen Ort, machen wir dann eine kurze Pause in einer Osteria auf der Piazza. Dann geht es zurück zum Auto, welches unterhalb der Stadtmauer parkt. Weiter fahren wir via Poggibonsi und San Gimignano zurück in unser Quartier Casa Vaiano, wo wir uns gleich zum Pool begeben, um den Rest des Nachmittages dort zu verbringen.
 

         

 

         

 

         

 

         

 
Mittwoch, 08.07.2020
In die Maremma - Castelnuovo di Val de Cecina - Sasso Pisano - Massa Maritima - Lago dell'Accesa - Tatti - Roccatederighi - San Galgano
34°C, sonnig,
Heute machen wir uns auf den Weg in die südliche Toskana - eine Ecke, in der wir bisher nicht waren. Wir fahren über Saline de Volterra und Pomerance nach Castelnuovo di Val de Cecina. Hier ist eine sehr waldreiche Gegend und immer wieder sehen wir auch "Nebelschwaden" aufsteigen. Spätestens als wir dann auch Kühltürme von Kraftwerken entdecken ist klar, dass es hier eine geothermisch aktive Region ist und es an vielen Stellen aus der Erde dampft. Die Kräfte der Natur macht man sich zunutze und gewinnt hier Energie. Hier im Ort drehen wir eine kurze Runde durch das Centro Storico. Dann fahren wir ein kurzes Stück weiter und biegen spontan nach Sasso Pisano ab, wo wir die dortigen Fumarolen besichtigen. Bei heißen Temperaturen steigen wir hinauf zu einem vulkanisch aktiven Feld, wo aus dem Erdboden heiße Gase, verbunden mit dem dazugehörigen Schwefelgeruch, aufsteigen. Kurze Zeit später erreichen wir dann Massa Maritima. Hier nehmen wir uns Zeit und bummeln in aller Ruhe durch die Gassen der alten Stadt mit einer imposanten Stadtmauer. Da es inzwischen sehr heiß geworden ist, machen wir einen kurzen Badestopp am nahen Lago dell'Accesa. Dieser kleine See beeindruckt und mit glasklaren und türkisblauen Wasser. Nach der Erfrischung fahren wir weiter auf engen Straßen durch die waldreiche Landschaft der Maremma. Dann erreichen wir den kleinen Ort Tatti und machen auch hier einen Stopp, um eine Runde durch die engen Gassen des kleinen Ortes zu drehen. Ein paar Kilometer weiter kommen wir dann nach Roccatederighi. Schon bevor wir den Ort erreichen, sehen wir schon aus der Entfernung den Ort auf einer Felsnase liegen. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben, geht es ins Centro Storico durch die engen Gassen bis hinauf zum Punto Panoramico. Von hier haben wir einen tollen Blick über die Maremma. Dann machen wir uns auf den Rückweg zur Casa Vaiano. Auf dieser Strecke kommen wir dann noch an der Ruine der Abbazia San Galgano vorbei. Ein paar Fotos später machen wir uns dann wieder auf den Weg und erreichen unsere Casa Vaiano. Am Abend gibt es dann noch leckere Homemade-Pizza von unseren Gastgebern Daniela und Maurino, wo wir mit den anderen Gästen einen netten Abend erleben.
 

         

 

         

 

         

 

         

 

 
 
Donnerstag, 09.07.2020
Ins Chianti Classico-Gebiet - Badia a Passignano - Montefioralle - Greve - Panzano - Volpaia - Fonterutoli - Poggibonsi
34°C, sonnig,
Heute steht ein Highlight auf dem Programm - die Fahrt ins Chianti-Gebiet. Diese Gegend ist das, was man eigentlich mit der Toskana verbindet. Bei Bargino biegen wir von der Autostrada nach Florenz ab und fahren auf teilweise engen Straßen durch die Hügellandschaft des Chianti. Dann hört auch der Asphalt auf und wir fahren auf Staubpisten weiter zu unserem ersten Tagesziel - der Badia a Passignano. Das Kloster liegt toll inmitten von Weinbergen und wir nutzen die Gelegenheit zu einer kurzen Besichtigung der Klosterkirche. Leider hat die gegenüber liegende Osteria noch geschlossen, was speziell Jenny sehr bedauert. So fahren wir weiter, teilweise über Staubpisten, zum nächsten Etappenpunkt nach Montefioralle. Da wir auch hier fast die einzigen Touristen sind, finden wir schnell einen Parkplatz. Dann bummeln wir durch das schmucke kleine Örtchen, welches uns schon bei unserem ersten Besuch begeistert hat. Zurück am Auto, fahren wir dann die paar Kilometer hinunter nach Greve. Nachdem wir auch hier schnell einen Parkplatz finden, führt uns der Weg dann direkt zum Marktplatz, wo wir in der Marcelleria Falorni einen Pflichttermin in einem jedem Toskanaurlaub haben. Nachdem wir das Kultgeschäft sonst über proppevoll erleben, ist es dieses Jahr auch hier sehr ruhig - wir sind die einzigen Kunden. Mit einer gefüllten Kühlbox fahren wir dann weiter in den Nachbarort Panzano. Hier laufen wir hinauf durch Kirche, welche sich am oberen Rand des Ortes befindet. Auch hier haben leider alle Osterien geschlossen. So entschließen wir uns zur Weiterfahrt in Richtung Radda. Kurz vor dem Ort zweigt eine Straße hinauf zum kleinen Weiler Volpaia ab. Die Fahrt hinauf führt durch endlose Weinberge, welche oft von Zypressen gesäumt sind - typisch Toskana. Auf der kleinen Plaza legen wir erst einmal eine Pause ein. Glücklicherweise hat die dortige Bar geöffnet und so bestellen wir leckere toskanische Gerichte. Dann bummeln wir noch kurz durch den Ort, um dann weiter durch das Chianti-Gebiet nach Fonterutoli zu fahren. Hier wollen wir in der dortigen Enoteca unser Lieblings-Olivenöl erstehen, welches aber leider aufgrund der schlechten Ernte im Vorjahr ausverkauft ist. Via Castellina in Chianti fahren wir dann wieder hinunter zur Autostrada und machen in Poggibonsi nochmals einen Stopp im dortigen COOP, um dort ein paar leckere Dinge für zu Hause zu erstehen. Den Tag lassen wir dann gemeinsam auf unserer Terrasse ausklingen.
 

         

 

         

 

         

 

         

 
Freitag, 10.07.2020
Volterra - Colle di Val d’Elsa
35°C, sonnig,
Nach der Morgenrunde im Pool und dem anschließenden Frühstück, fahren wir heute nur ein kurzes Stück hinüber nach Volterra. Schnell ist ein Parkplatz gefunden und wir steigen über Treppen hinauf ins Centro Storico. Im Verhältnis zu anderen Orten sind hier doch einige Besucher unterwegs, ohne jedoch auch nur annähernd die Besucherdichte normaler Jahre zu erreichen. Wir bummeln über die Piazza dei Priori und weiter durch die engen Gassen. Nach ein paar Einkäufen geht es zurück zum Auto und wir fahren weiter nach Colle di Val d’Elsa, wo wir den nächsten Zwischenstopp einlegen. An der historischen Stadtmauer finden wir einen Parkplatz und schlendern zu Fuß durchs Centro Storico. Im Gegensatz zu Volterra ist es hier wie ausgestorben. Kaum ein Mensch ist auf der Straße und nur wenige Geschäfte und Restaurants haben geöffnet. Das ist schon tragisch, auch wenn wir die Ruhe genießen. Bleibt zu hoffen, dass auch hier die Läden und Restaurants die Krise überleben. Zurück am Auto machen wir noch einen Abstecher nach Poggibonsi, um noch ein paar Dinge einzukaufen, welche mit uns die Heimreise antreten sollen. Den Rest des Nachmittages verbringen wir dann noch am Pool. 
 

         

 

 

         

 

         

 
Samstag, 11.07.2020
Heimreise
Leider war unser Urlaub viel zu schnell vorbei - heute geht es schon wieder nach Hause. Wie immer beginnt auch der heutige Tag mit einem Bad im Pool. Dann genießen wir das letzte Frühstück auf der Terrasse und nachdem unser Gepäck im Auto verstaut ist, machen wir uns gegen 09:00 Uhr auf den Heimweg. Wir starten bei morgendlichen Temperaturen, welche bereits jenseits der 30°C liegen. Das bleibt so, bis wir an den Gardasee gelangen. In den Alpen sehen wir schon die dicken Wolken hängen und hier erwischt es uns aufgrund eines Unfalls auch mit einem Stau. Bis Rovareto geht es nur im Schritttempo voran und wir verlieren ca. 90 Minuten. In Südtirol öffnet dann der Himmel seine Schleusen und es regnet ausgiebig. Die Temperaturen halbieren sich und betragen gerade einmal 15°C. Die weitere Fahrt verläuft dann wieder entspannt, auch ohne Wartezeiten an den Mautstellen in Sterzing und am Brenner. Gegen 21:30 Uhr kommen wir dann wieder zu Hause an.

Trotz Corona war die Zeit in der Toskana herrlich und wir haben sie in vollen Zügen genossen. Da es hier kaum aktive Fälle gibt und wir uns mit den gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie in Deutschland bewegen, war es eine gute Entscheidung, hierher zu fahren. Die Toskana und auch "unsere" Casa Vaiano sind immer eine Reise wert. Je nach der weiteren Entwicklung ist das immer ein Reiseziel, welches wir ohne Flieger entspannt erreichen können. Gedanklich planen wir bereits unseren nächsten Aufenthalt.