Spanien - Kanarische Inseln - La Gomera      26.03. - 16.04.2017

Letzte Bearbeitung: 07.08.2018 19:33

 

Sonntag, 26.03.2017

Anreise von Leipzig nach Tenneriffa - Fährüberfahrt von Los Cristianos nach San Sebastian de la Gomera - Ankunft im Valle Gran Rey
20°C meist sonnig
Pünktlich um 12:35 Uhr startet die Condor ab Leipzig-Halle in Richtung Tenerife Sur. Da wir für unsere Anreise das Wochenende der Sommerzeitumstellung gewählt haben, hat das zur Folge, dass unser Flieger gerade heute eine Stunde später als ursprünglich geplant losfliegt. Damit verpassen wir die 17:00 Uhr-Fähre und haben so bis 20:00 Uhr die Gelegenheit, das "schöne" Los Cristianos auf Teneriffa zu erleben. Die Flugstrecke verläuft heute sehr weit in Richtung Westen, so dass wir fast über Madeira fliegen. Um 16:30 Uhr landen wir dann am Aeropuerto Reina Sofia. Vom Flughafen fahren wir mit einem großen Bus als einzigste Fahrgäste zum Hafen (den Transfer haben wir über Transportes Mesa gebucht und der hat wie bereits im letzten Jahr sehr gut funktioniert) und verstauen unsere Koffer in einem der dort wartenden Gepäckwagen. Pünktlich um 20:00 Uhr startet die Fred Olsen-Fähre in Richtung San Sebastian, wo wir eine knappe Stunde später ankommen. Nach einem weiteren Transfer ins Valle treffen wir dort gegen 22:30 Uhr ein.

         

         

Montag, 27.03.2017

Relaxen im Valle Gran Rey
21°C meist sonnig
Heute an unserem ersten "richtigen" Tag lassen wir es betont ruhig angehen. Erst kurz vor 08:00 Uhr wird es langsam hell. Den Tag beginnen wir mit einer ersten Versorgungsrunde und ziehen uns dann auf unsere Terrasse zu einem ersten Frühstück zurück, welches wir bei milden Temperaturen ausgiebig genießen. Glücklicherweise haben wir auch ein paar Parchitas (Maracujas) ergattert, welche wir uns neben ebenso leckeren Jamon Serrano und dem unvermeidbaren Almogrote schmecken lassen. Ebenso haben wir die letzten Ausgaben der Inselpostille, dem Valle-Boten, erstanden, so dass wir bei inseltypischer Lektüre den Vormittag bei herrlichen Sonnenschein auf unserer Terrasse verbringen. Am Nachmittag schlendern wir dann noch nach La Playa, um zu erkunden, was sich im Tal des großen Königs so getan hat. Natürlich steht heute Abend ein Besuch unseres Lieblingslokals, dem "Abisinia", auf dem Programm. Wie immer werden wir von Lorenzo herzlich begrüßt und lassen uns Gambas al Ajillo und Chopitos schmecken.

         

         

         

Dienstag, 28.03.2017

Abstiegswanderung von Arure über den Mirador de Palmarejo nach Los Granados und zurück nach La Calera
24°C sonnig
Unser heutiger Tag beginnt natürlich mit einem ausgedehnten Frühstück auf der Panoramaterrasse. Auch wenn die Sonne sich um diese Zeit noch hinter dem Tequergenche versteckt, haben wir schon angenehme 15°C. Dann brechen wir zu unserer ersten Wanderung auf. Um nach oben aus dem Tal heraus zu gelangen nutzen wir mal wieder eine Mitfahrgelegenheit per Autostopp. Wir haben Glück, dass gleich das erste Auto, welches an der Puntilla gefahren kommt, anhält und uns mit nach Arure nimmt. Am Restaurant "El Jape" steigen wir aus und biegen in einen Treppenweg kurz hinter dem Lokal ein, welcher uns oberhalb der Straße hinauf führt. Nach ein paar Höhenmetern stehen wir oberhalb der Straße und haben einen tollen Blick hinüber zu den Nachbarinseln La Palma und El Hierro. Besonders deutlich sehen wir La Palma und blicken hinüber zur Caldera de Taburiente. Mit bloßem Auge können wir die weißen Kuppeln der Observatorien und den Gipfel von Bejenado und Birigoyo ausmachen, wo wir vor sechs Wochen erst gewesen sind. Der Weg führt uns weiter über verlassene Terrassenfelder. Am Rande des Hochplateaus sehen wir unterhalb schon den Mirador de Palmerejo liegen. Hier hat Cesar Manrique einen tollen Aussichtspunkt geschaffen, von dem man eine fantastische Aussicht hinunter ins Valle Gran Rey hat. Unser Weg passiert die Valle-Straße GM-1 unterhalb des Miradors und nach dem Überqueren der Straße führt uns der Weg in einen Barranco hinunter, wo wir im weiteren Verlauf die Curva del Queso umgehen und am Túnel de Yorima wieder auf die Straße gelangen. Unmittelbar am Tunneleingang biegen wir in die alte Straße ein, der wir ein kurzes Stück folgen, um gleich wieder ein einen Abstiegsweg einzubiegen. Dieser führt uns in einigen Kehren hinunter nach Los Granados, wo der Wanderweg endet. Da wir wieder zurück ins Valle müssen, gehen wir die Straße hinunter und kurz vor Casa La Seda haben wir Glück und gelangen wiederum per Autostopp hinunter ins Tal. Den Nachmittag verbringen wir bei ungetrübten Sonnenschein auf der Terrasse. Am Abend gibt es auch heute einen farbenprächtigen Sonnenuntergang.

         

         

Mittwoch, 29.03.2017

Abstiegswanderung von El Cercado nach La Vizcaina und über El Hornillo und Chelé zurück nach La Calera
25°C sonnig

Auch heute beginnt der Tag mit wolkenlosem Himmel, was bis zum Sonnenuntergang auch so bleibt. So zelebrieren wir wie immer ein ausgedehntes Frühstück auf unserer Terrasse. Leider schafft es die Sonne in dieser Jahreszeit noch nicht bis zur Puntilla aber trotzdem sind die Temperaturen angenehm mild. Gegen 09:45 Uhr brechen wir auf und haben auch heute das Glück, dass wir schnell eine Mitfahrgelegenheit hinaus aus dem Tal finden. In Arure "steigen wir dann nochmals um" und fahren mit anderen freundlichen Mietwagenfahrern weiter bis El Cercado. Hier an der Bar Maria beginnt unsere heutige Abstiegstour, welche im oberen Barranco de Valle Gran Rey beginnt und sich in vielen, teilweise steilen Kurven hinunter bis nach La Vizcaina zieht. Auch heute sehen wir bei unserem Abstieg die Nachbarinseln La Palma und El Hierro. Auf einem alten Camino Real geht es mehr als 1.000 Höhenmeter hinunter, was wir dann auch in den Knien verspüren. Von La Vizcaina geht es dann ein Stück entlang der Dorfstraße. Durch El Hornillo und Chelé geht es dann weiter nach unten, bis wir an der Ermita de los Reyes einen kurzen Zwischenstopp machen. Dann wechseln wir durch den Barranco hinüber auf die andere Talseite und wandern hinunter nach La Calera und zurück in unser Appartement. Nach einem erfrischendem Bad im Pool geht es dann am Abend nochmals an die Puntilla, wo wir im Pinocchio lecker zu Abend essen. Anschließend erleben wir auch heute wieder einen farbenprächtigen Sonnenuntergang.

         

         

         

Donnerstag, 30.03.2017

Genusswandern im Nebelwald - Vom Raso de la Bruma über die Cañada de Jorge zum Presa de Arure und weiter nach Las Creces
25°C meist sonnig

Auch heute geht es nach dem Frühstück wieder hinaus aus dem Tal nach oben. Unsere erste Mitfahrgelegenheit endet bereits in El Guro, wo wir dann wieder das Auto wechseln. Zufällig wieder mit den netten Mitwanderern von gestern fahren wir dann hinauf zur Höhenstraße und steigen am kleinen Parkplatz am Raso de la Bruma aus. Hier beginnt unsere Genusswanderrunde durch den Nebelwald. Von Nebel ist heute allerdings nichts zu spüren und so wandern wir durch urige Wälder wieder hinab in Richtung Arure. Im Vergleich zu unserer sonstigen "Lieblingszeit" im Januar grünt und blüht es zur Zeit noch deutlich mehr. Während der Ginster und die Mandeln bereits verblüht sind sehen wir viele Blumen und Gräser am Wegesrand in voller Blüte. Auch Obstbäume sind überall voller Blüten, so dass das Wandern ein besonderes Erlebnis ist. Dann erreichen wir den Presa de Arure, welcher aktuell kaum Wasser führt. Am Ende des kleinen Stausees biegen wir in Richtung Las Hayas ab, um nach ein paar hundert Metern erneut in Richtung La Creces einzuschwenken. Auf dem Weg zum Picknickplatz Las Creces durchqueren wir einen besonders dichten Lorbeerwald, welcher an vielen Stellen mit Moos und Flechten bewachsen ist. Nach einer kurzen Rast in Las Creces überqueren wir die Höhenstraße und machen noch einen kurzen Schwenk zum Risquillo de Corgo. Von hier hat man einen tollen Blick zur Nordseite La Gomeras ins Tal von Vallehermoso. Der Blick reicht bis zum markanten Roque Cano und weiter hinüber zum Teide auf Teneriffa. Dann steigen wir wieder hinauf zum Raso de la Bruma. Hier warten wir eine ganze Weile auf eine Mitfahrgelegenheit und haben dann umso mehr Glück, dass unsere Nachbarn im Appartement just in diesem Moment vorbeigefahren kommen und uns wieder mit zurück ins Valle Gran Rey bis vor unsere Haustür nehmen. Nach einem erfrischendem Bad im Pool genießen wir die Nachmittagssonne. Am Abend geht es dann aus gegebenem Anlass ins "Abisinia" zum Abendessen.

         

         

         

Freitag, 31.03.2017

Abstiegswanderung von Arure über die Hochebene La Mérica und zurück nach La Calera im Valle Gran Rey
26°C sonnig

Nach dem obligatorischen Terrassenfrühstück bummeln wir am Morgen durchs Valle. Unser Weg führt uns zum Hafen in Vueltas bis Borbalan, wo wir ein paar Einkäufe erledigen. Da Ines heute eher nach Relaxen ist, bleibt sie auf der Sonnenterrasse zurück, während ich mit dem 13:00 Uhr-Bus hinauf nach Arure fahre. Hier beginnt eine der klassischen Routen - der Abstieg über die Hochebene La Mérica zurück ins VGR. Auch wenn wir diese Wanderung schon viele Male gemacht haben, so ist sie wegen der tollen Aussicht jedes Mal wieder ein tolles Erlebnis. Hinter dem Restaurant "El Jape" in Arure folge ich noch ein paar hundert Meter der Straße und biege dann zum Mirador El Santo ein. Der Weg führt entlang eines Fahrweges und kurz nach Arure hat man einen tollen Blick hinunter zur Westküste nach Tagaluche und den Galiónbergen. Leider ist es heute im Gegensatz zu den letzten Tagen ziemlich diesig, so dass die beiden Nachbarinseln La Palma und El Hierro heute nicht zu sehen sind. Auch ist es hier oben in fast 1.000 Metern Höhe noch etwas wärmer als unten im Tal, was auf leichte Calima-Wetterlage schließen lässt. Obwohl der Wetterbericht für heute Wind vorhergesagt hat, ist es hier oben fast windstill und so fühlt man die Temperatur noch wärmer, so dass es fast zu heiß ist zum Wandern. Bald ist die Hochebene La Mérica erreicht und nach einem kurzen Abstecher zum Felsgipfel geht der Weg auf der Hochebene nach Südwesten bis zur vorderen Kante oberhalb des Valle Gran Rey. Der Weg führt an verfallenen Häusern und Kalkbrennöfen vorbei. In der zentralen Mitte der ehemals auch landwirtschaftlich genutzten Ebene steht auch noch eine Ruine und man erkennt deutlich einen alten Getreide-Dreschplatz. Dann mache ich noch einen Abstecher zum markanten Baum von La Mérica. Nach vielen Fotos vom Valle Gran Rey und der unter mir liegenden Playa del Inglés, geht es auf einem gerölligen Weg immer weiter hinunter ins Tal. Der Weg ist jetzt deutlich einfacher als noch vor ein paar Jahren zu begehen, da dieser an vielen Stellen gut ausgebaut wurde und deutlich weniger Steine auf dem Weg zu finden sind. Nach ca. einer Stunde Abstieg erreiche ich dann La Calera und schlendere bis nach la Puntilla in unser Appartement zurück.

         

         

         

Samstag, 01.04.2017

Hermigua - Playa Caleta - San Sebastian
27°C sonnig, diesig - Calima

Nach dem Frühstück übernehmen wir unseren Mietwagen, mit dem wir ab heute für die nächsten sieben Tage auf der Insel unterwegs sein werden. Wie sich schon gestern abgezeichnet hat, liegt etwas Calima in der Luft und es ist nicht nur recht warm sondern auch entsprechend diesig. So ändern wir unseren ursprünglichen Plan, auf die Fortaleza aufzusteigen, und fahren statt dessen über die Höhenstraße und El Cedro auf die Nordseite der Insel nach Hermigua und machen einfach eine Wanderpause. Beim Fotostopp im Mirador El Rejo sehen wir, dass auf der Nordseite Wolken anliegen. So machen wir nur einen kurzen Abstecher via Hermigua zur Playa Caleta. Normalerweise sieht man hier Teneriffa mit dem Teide zum Greifen nahe, doch heute ist alles im Calimadunst verhüllt. So halten wir uns auch nicht lange hier auf und fahren wieder hinauf über die Cumbre Carbonera (Köhlerpass) entlang der Carretera del Norte nach San Sebastian. Hier bummeln wir durch die verträumte kleine Hauptstadt La Gomeras und erledigen im Hiper Trebol noch ein paar Einkäufe. Auch hier in San Sebastian ist es heiß und diesig und man spürt den Calima. Nach dem Bummel durch die Capitale fahren wir wieder hinauf zur Carretera Dorsal und zurück ins Valle Gran Rey. Den Rest des Tages verbringen wir auf unserer Terrasse.

         

         

Sonntag, 02.04.2017

Imada - Barranco Guarimiar - Playa del Medio
27°C sonnig, diesig - Calima

Heute ist wieder Wandertag. So fahren wir aus dem Tal hinaus und entlang der Höhenstraße bis zum Pajarito, wo wir hinunter in Richtung Playa Santiago fahren. Noch vor Alajero biegen wir ins Tal von Imada ein, wo unsere heutige Tour beginnt. Um den kleinen Ort zu erreichen, windet sich die Straße einige Kurven hinunter. Während der Abfahrt schaut man hinüber zum Roque Agando und ins Tal von Benchijigua. Kurz hinter der Bar Acrilia parken wir unseren Mietwagen und gehen wenige hundert Meter auf der Ortsstraße zurück. Hier führt ein Treppenweg hinunter in den Barranco. Der Pfad geht durch Terrassenfelder und hier steht die Natur in voller Blüte. Blühende Sträucher, Wiesenblumen und Obstbäume wechseln sich ab. Während es immer wärmer wird kommen wir nach einem kleinen Felsplateau in den eigentlichen Barranco Guarimiar. Wie bereits die letzten Tage ist es deutlich wärmer als im Januar, wo wir sonst meist hier sind und das Wandern ist schon recht schweißtreibend. Der Weg schlängelt sich am Felsen entlang und immer wieder hat man tolle Blicke in den Barrancogrund und hinunter nach El Rumbazo. Da die weiteren Wegalternativen alle irgendwie suboptimal sind (entweder Steilaufstieg nach Targa und von hier via Alajero zurück nach Imada oder der lange Weg hinunter nach Playa Santiago mit schlechter Rückfahrmöglichkeit nach Imada, wo unser Auto steht) entschließen wir uns mal wieder für die "Splitting-Variante". Während Ines allein weiter nach unten absteigt, drehe ich nach Durchquerung des Barrancos kurz vor El Rumbazo um und steige auf dem gleichen Weg wieder zurück hinauf nach Imada. Inzwischen ist es sommerlich heiß und der momentane Calima tut sein Übriges. Nach Rückkehr in Imada fahre ich mit dem Auto hinunter nach Playa Santiago und weiter in Richtung Taco bzw. Pastrana. Am dortigen Abzweig werde ich bereits von Ines erwartet und wir fahren dann wieder gemeinsam zur Küste hinunter zur Playa del Medio. Hier verbringen wir den Nachmittag bei allerbesten Badebedingungen. Nachdem in den letzten Tagen teilweise riesige Wellen hereinbrausten, ist es heute ruhig und man kann hier bedenkenlos baden, was hier nicht immer so ist. Im späten Nachmittag fahren wir dann via Igualero, Chipude, El Cercado und Las Hayas wieder zurück ins Valle Gran Rey. Wir hoffen, dass sich der Calima bis morgen etwas verzieht, so dass die Luft wieder klarer und somit die Fotos auch etwas kontrastreicher sind als die der letzten beiden Tage.

         

         

         

Montag, 03.04.2017

Unterwegs im Parque Nacional Garajonay - Rund um Laguna Grande - Alto de Garajonay
27°C sonnig, diesig - abklingender Calima

Kurz vor 10:00 Uhr fahren wir mit unserem Mietwagen hinauf zur Carretera Dorsal bis zu Laguna Grande. Kurz hinter der Zona Recreativa biegen wir die enge aber phantastisch schöne Straße durch den Lorbeerwald hinunter in Richtung Las Rosas ab. Auf unserem heutigen Plan steht die Besteigung der Roten Wand von Agulo. Kurz vor dem Centro de Visitantes bei Juego de Bolas zieht es sich aber zu und wir sind inmitten von Wolken. Da das keine gute Basis für unsere aussichtsreiche Tour ist, hoffen wir auf andere Bedingungen in den kommenden Tagen und drehen um. Da an der Höhenstraße wolkenloser Himmel vorherrscht, fahren wir wieder bis Laguna Grande, wo wir unser Auto parken. Hier brechen wir zu einer kurzen Wanderung durch den Fayal-Brezal-Wald auf. Auch wenn die Spuren des großen Waldbrandes vom August 2012 noch schmerzlich zu sehen sind, so hat sich an vielen Stellen der Wald schon etwas erholt. Aus vielen Lorbeerbüschen sprießen bereits grüne Zweige empor und das lässt auf eine Erholung hoffen. Über Waldwege und Forstpisten führt uns der Weg dann wieder hinauf zur Höhenstraße und dann zurück zum Picknickplatz am Laguna Grande, wo unser Auto parkt. Anschließend fahren wir weiter nur ein kurzes Stück bis zum Alto de Contadero, wo wir abermals zu einer kurzen Spazierwanderung aufbrechen. Da es aufgrund des Calimas doch recht heiß ist, haben wir uns für diese beiden kurzen Strecken entschieden, da bei 27°C wandern auch recht anstrengend sein kann. Dann erreichen wir den höchsten Punkt der Insel La Gomera, den Garajonay und genießen die Aussicht von hier oben. Normalerweise ist der Ausblick noch deutlich schöner aber hier macht sich natürlich die Calimawetterlage besonders bemerkbar. Den Teidegipfel auf der Nachbarinsel Teneriffa sehen wir nur schemenhaft im Dunst und auf der Blick zu den Los Roques ist stark getrübt. La Palma, El Hierro und vor allem das am weitesten entfernte Gran Canaria, welche wir von hier meist gesehen haben, sind heute allesamt nicht zu entdecken. So bleibt uns der schöne Blick hinüber zur Fortaleza, welcher aber immer noch genial ist. Dann geht es retour zum Contadero und wir fahren zurück ins Valle Gran Ray, wo wir den Rest des Tages verbringen.

         

         

         

Dienstag, 04.04.2017

Steilaufstieg durch die Rote Wand von Agulo - Mirador Abrante - Agulo - Vallehermoso
26°C meist sonnig

Der Calima hat sich glücklicherweise fast verzogen und so ist es heute deutlich klarer und nicht mehr so staubig. So nehmen wir unsere eigentlich bereits gestern geplante Route in Angriff. So fahren wir über die Carretera Dorsal bis Laguna Grande und biegen hier in die schmale Straße durch den Lorbeerwald ein, welche an die Nordseite der Insel bei Las Rosas führt. Am Besucherzentrum des Nationalparks bei Juego de Bolas setzte ich Ines ab und fahre mit dem Mietwagen weiter nach Agulo. Während Ines auf der Höhe hinunter zum Skywalk von Agulo wandert, zieht es mich wieder an die Rote Wand. Nachdem ich das Auto unterhalb des Einstieges geparkt habe, geht der steile Aufstieg sofort nach dem Überqueren der Straße straff los. Wenn man von unten auf die Rote Wand schaut, kann man sich eigentlich nicht vorstellen, dass dahinauf ein Weg führen kann. Dass er das kann, haben wir ja bereits mehrfach getestet und so steige ich langsam aber stetig hinauf. An einigen Stellen muss man kurz die Hände zu Hilfe nehmen und ab und zu lege ich eine Pause ein. Man hat an vielen Stellen das Gefühl, dass man senkrecht in der Wand steht. Nachdem ich einen markanten Eukalyptusbaum passiert habe sehe ich oben bereits das Holzgeländer des kleinen Mirador herausschauen. Nach ca. 45 Minuten habe ich dann die steilste Passage geschafft und der Weg führt weiter in ein Hochtal mit einem kleinen Stausee. Nachdem wir früher immer entlang des Stausees weiter nach El Palmita gelaufen sind, gibt es seit Fertigstellung des Mirador Abrante noch einen weiteren kurzen Steilaufstieg hinauf zum Aussichtspunkt oberhalb Agulos. Nachdem auch dieser Aufstieg hinter mir liegt, treffe ich mich am Mirador Abrante wieder mit Ines, die hier schon auf mich wartet. Nach einem Abstecher zum Skywalk, welcher auch Fred Olsen gehört und als Ausflugsziel für Teneriffa-Tagesausflügler genutzt wird, wandern wir ein weiteres Stück nach oben. Der Weg führt durch ein Erosionsgebiet, die sog. Rote Erde von Juego de Bolas. Der blaue Himmel mit den weißen Wolken vor dieser Szenerie gibt immer ein tolles Farbenspiel ab. Kurz vor dem Besucherzentrum führt ab einer Weggabelung der Abstiegsweg wieder hinunter nach Agulo. Anfangs durch die roten Sandgebiete, später dann auf felsigen Terrain. Leider sind auch ein paar Wolken zu sehen, welche den Blick nach La Palma und Teneriffa verdecken. Kurz vor dem Tunnel von Agulo queren wir den "Inselhighway" und nach der Umgehung dieser Tunnelstrecke kommen wir in dem kleinen und beschaulichen Ort Agulo an. Dieser ist sehr schön, wirkt allerdings extrem ruhig und verschlafen. Nach einen Bummel durch den Ort mit seiner markanten Kirche, erreichen wir dann wieder unser Auto. Entlang der Küstenstraße fahren wir weiter nach Vallehermoso, wo wir im lokalen SPAR-Markt noch ein paar Einkäufe erledigen. Dann fahren wir via Chorros de Epina wieder hinauf zur Höhenstraße und biegen bei Apartacaminos in die Straße hinunter ins Valle Gran Rey ab.

         

         

         

Mittwoch, 05.04.2017

Auf den Tafelberg La Fortaleza de Chipude - Mirador de Igualero - Playa del Medio
26°C meist sonnig

Heute ist es deutlich klarer und der Calima hat sich endgültig verzogen. So fahren wir über die "Bergdörfer" bis hinter Chipude, wo wir in die kleine Straße nach Erque einbiegen. Kurz nach dem Verlassen der Hauptstraße parken wir unseren Mietwagen und beginnen hier unsere Wanderung zum Aufstieg auf den Tafelberg Fortaleza. Diesen markanten Felsen haben wir vor ein paar Wochen noch mit bloßem Auge bei unserem Aufstieg zum Pico Bejenado auf der Nachbarinsel La Palma aus der Ferne gesehen und heute stehen wir am Fortaleza-Sattel, wo unser kurzer steiler Aufstieg beginnt. Auch wenn es teilweise steil nach oben geht und man unbedingt schwindelfrei sein sollte, hat man den Aufstieg in den letzten Jahren deutlich "entschärft". Noch vor ein paar Jahren waren vielen Stellen nur mit leichter Kletterei und auf allen Vieren zu erreichen. Jetzt gibt es hier einen relativ gut ausgebauten Aufstiegsweg mit vielen in den Stein gehauenen bzw. aufgemauerten Treppen. So stehen wir nach kurzem Aufstieg auf dem Plateau der Fortaleza und steuern direkt auf das Gipfelkreuz zu. Hier machen wir erst einmal eine Pause und lassen das phantastische Panorama auf uns wirken. Während in den letzten Tagen der Calima die Sicht vernebelt hat, sind heute wieder die Nachbarinseln La Palma und El Hierro sehr klar und deutlich zu sehen. Auf La Palma haben wir heute den "Gegenblick" und sehen den Gipfel des Pico Bejenado vor der Caldera de Taburiente. Auf deren Rand kann man sogar die weißen Kuppeln der Observatorien ausmachen. Auch auf der anderen Seite liegt El Hierro zum Greifen nahe vor uns und die Häuser der Hauptstadt Valverde zeichnen sich deutlich ab. Dann drehen wir noch eine Runde auf dem Hochplateau und steigen dann auf dem gleichen Weg wieder hinunter und kehren zum Auto zurück. Auf der Fahrt zur Playa del Medio machen wir noch am höchsten Ort La Gomeras, Igualero, einen Fotostopp. Hier am Mirador sieht man zwar auf tragische Weise noch die Auswirkungen des Waldbrandes von 2012 aber man trotz alledem eine tolle Aussicht auf den Barranco de Erque und die majestätische Fortaleza. Ein paar Fotos später fahren wir dann hinunter in den Inselsüden und verbringen an der Playa del Medio bei wiederum hervorragendem Badewetter und moderaten Wellengang einen tollen Nachmittag am Strand. Im späten Nachmittag fahren wir dann wieder retour via Carretera Dorsal zurück ins Valle.

         

         

         

Donnerstag, 06.04.2017

Rundwanderung von Vallehermoso - Garabato - El Tión - Mirador Roque Blanco und Roque Cano zurück nach Vallehermoso
25°C sonnig

Bei blauen Himmel starten wir auch heute Morgen hinaus aus dem Tal. Bei Apartacaminos biegen wir hinunter Richtung Chorros de Epina und weiter nach Vallehermoso ab. Hinter der DISA-Tankstelle parken wir unseren kraftlosen "Pandabär" und starten auf unsere Rundtour. Diese führt hinauf in den Ortsteil und das Tal von Garabato. Hier wird noch viel angebaut, vor allem Kartoffeln, Wein und Avocados. Bei unser letzten Begehung vor einigen Jahren war der Weg noch eine staubige Piste, welche aber inzwischen teilweise asphaltiert bzw. betoniert ist. Trotzdem ist es sehr angenehm, in diesem fruchtbaren Tal hinauf zu wandern. Nach den letzten Häusern geht die Strecke dann doch in eine Piste über und kurz unterhalb des Embalse de Vallehermoso biegen wir in eine steile  Serpentinenstrecke ein, welche uns hinauf nach El Tión bringt. Der markante Weiler liegt am oberen Ende eines Felskammes, umgeben von großen Palmen und Terrassenfeldern. Etwas oberhalb sehen wir schon den Mirador Roque Blanco und das dortige Ausflugslokal. Kurze Zeit später stehen wir dann am Mirador. Bevor wir uns an den Abstieg machen, kehren wir noch kurz im "Roque Blanco" ein. Leider gibt es nicht den erhofften Schweinespeck in Gofio, so dass wir uns nach einem Orangensaft auf den Abstiegsweg machen. Immer mit Blick ins Tal von Vallehermoso bis hinüber nach Epina geht es bergab, bis wir den Vulkanstumpf des Roque Cano erreichen. Der Weg führt um diesen gewaltigen Fels herum und aus jeder Richtung erscheint er uns in einer anderen Form. Bald stehen wir dann wieder unten in Vallehermoso und fahren mit dem Mietwagen zurück ins Valle Gran Rey. Die Rundwanderung, die einer unserer Klassiker ist, begeistert und wegen ihrer tollen Landschaft und der phantastischen Ausblicke immer wieder. Am Abend ist dann wieder einmal Zeit das "Abisinia" zu besuchen.

         

         

         

Freitag, 07.04.2017

Vom Pajarito über die Casita Olsen zum Roque Agando
24°C meist sonnig im Süden und Südwesten - wolkig im Nordwesten

Natürlich geht die Fahrt auch heute wieder in Richtung Carretera Dorsal. Auf unserem Plan steht die Wanderung von den Chorros de Epina über die Ermita Santa Clara zurück nach Vallehermoso. Nachdem wir im Valle bei wolkenlosem Himmel gestartet sind, sehen wir schon in Arure, dass im Westen Wolken anliegen. So drehen wir an den Chorros de Epina um und fahren auf der Höhenstraße bis zum Pajarito. Hier ganz oben ist der Himmel blau, wenngleich um uns herum in den tieferen Lagen teilweise Wolken anliegen. Bei frischen Temperaturen von geschätzt 8-10°C (...wir sind ja auch ca. 1.300 Meter hoch) wandern wir los in Richtung Imada. Auch wenn in diesem Areal die Spuren des Waldbrandes deutlich sichtbar sind, kann man neben unzähligen bunten Wiesenblumen ebenfalls erkennen, wie die Natur beginnt sich zu erholen. Oberhalb von Imada geht unser Weg und wir sehen unterhalb auch die Fortaleza vor uns liegen. Kurzzeitig lugt auch der Teide auf Teneriffa durch die Wolken hervor. Inzwischen ist es auch deutlich wärmer geworden und wir gehen bei idealem Wanderwetter auf einer Forstpiste, welche sich dann verzweigt. Der Standardweg führt hinunter nach Imada doch wir wählen die andere Richtung und gehen wieder hinauf zur Höhenstraße, welche wir bei der Casita Olsen erreichen. Dort führt der Weg weiter durch urigen Baumheide- und Lorbeerwald und als nächsten Etappenpunkt erreichen wir den Mirador de Tajaque. Von hier haben wir einen tollen Blick zu den Los Roques und in den Barranco de Benchjigua. Dabei nehmen wir schon mal Maß für unsere morgige Abstiegswanderung vom Roque Agando nach Playa Santiago. Nach dem Überqueren einer neu errichteten Holzbrücke (die alte war beim Waldbrand 2012 zerstört worden) kommen wir an den nächsten Aussichtspunkt, dem Mirador  Morro de Agando. Von hier ist der Blick ins Tal noch besser als bei den bisherigen Aussichtspunkten und wir verweilen eine Zeit, um das tolle Panorama auf uns wirken zu lassen - einfach nur eine geniale Natur. Dann führt uns der Weg weiter hinab und nach einer abermaligen Querung der Höhenstraße stehen wir dann am Mirador de los Roques. Von hier hat man den ultimativen Blick auf den Magmakern des Roque Agando. Auf der gegenüberliegenden Seite erheben sich Roque Zarzita und Ojila und runden die Szenerie ab. Da unser Auto am Pajarito steht und mal wieder kein Bus fährt, versuchen wir es per Autostopp und schon nach kurzer Wartezeit nimmt uns das erste vorbeikommende Auto mit zurück zum Pajarito. Mit unserem eigenen Mietwagen fahren wir dann wieder retour ins Valle Gran Rey, wo wir mit warmen Temperaturen und blauen, wolkenlosen Himmel den Rest des Nachmittages verbringen.

         

         

         

Samstag, 08.04.2017

Vom Roque Agando durch den Barranco de Benchijigua hinunter nach Playa Santiago
24°C meist sonnig

Da wir heute ein strammes Programm haben, müssen wir erstmals in diesem Urlaub den Wecker stellen. Der klingelt 06:55 Uhr und draußen ist es stockdunkel. Erst als wir eine knappe Stunde später aufbrechen, wir d es langsam dämmrig. Im Urlaub ist es schon schwierig, im Dunkeln früh an einer Bushaltestelle zu stehen. Mit dem Bus fahren wir ca. 1:20 h und steigen am Roque Agando aus. Hier oben in mehr als 1.000 Metern Höhe ist es ziemlich frisch bei geschätzten 10°C. Nachdem wir T-Shirt bzw. Jacke übergezogen haben, beginnen wir am Mirador de Los Roques, unserem gestrigen Endpunkt, die Wanderung und gehen auf einem aussichtsreichen Pfad hinüber zum Fuß des Roque Agando. Hier steigen wir einen steilen Pfad hinunter, welcher durch eine blühende Waldlandschaft führt. Auch hier in diesem Areal standen bis 2012 dichte Wälder und der Charakter des Waldes hat sich auch an dieser Stelle verändert. Eine Vielzahl von Blumen säumen den Wegesrand und bald kommen wir uns liebliche Tal von Benchijigua. Hier stehen sehr viele Palmen und Agaven und die Landschaft zeigt sich völlig anders als noch vor ein paar Metern. An der kleinen Kapelle in Benchijigua machen wir eine kurze Rast und holen unser Frühstück nach. Dann schlängelt sich unser weiterer Weg hinunter nach Pastrana. Auf der anderen Talseite liegt der Weiler Lo del Gato. Wir bleiben auf der östlichen Seite des Barrancos und gehen den Weg weiter, bis wir bei Pastrana den ersten größeren Ort erreichen. Der Ort selbst ist sehenswert und viele Gärten um die Häuser sind schön bepflanzt. Der weitere Weg hinunter nach Playa Santiago hingegen, ist weniger schön und so versuchen wir mal wieder unser Glück mit Trampen. Da in diesem ruhigen Tal kam Touristen und Mietwagenfahrer unterwegs sind, richten wir uns schon gedanklich auf den Wanderweg entlang der Straße nach Santiago ein, wo um 15:00 Uhr unsere Fähre zurück ins Valle ablegt. Diese müssen wir bekommen, sonst ist die Rückfahrt ins Valle sehr aufwändig. Wieder ist uns das Glück hold und der erste (...und einzige) Mietwagen den wir sehen, hält an und nimmt uns mit nach Santiago. Somit kommen wir überpünktlich dort an und nutzen die verbleibende Zeit zu einem erfrischendem Bad im Atlantik. Pünktlich kommt dann die "Yani", unser Transferboot, und wir fahren bei herrlichen Sonnenwetter in ca. 50 Minuten von Playa Santiago entlang der wildzerklüfteten Südküste La Gomeras entlang bis nach Vueltas. Nachdem wir uns erfrischt haben, geht es am Abend auf eine Pizza ins "Pinocchio". Dann zieht es uns anschließend nochmals an die Playa, wo noch der Sonnenuntergang betrommelt wird, auch wenn die Sonne im Vergleich zum Januar, deutlich weiter westlich ins Meer versinkt und eine etwas andere Atmosphäre als im Januar herrscht.

         

         

         

         

Sonntag, 09.04.2017

Relaxen im Valle Gran Rey
23°C meist sonnig

Nach den teilweise recht ausgiebigen Wanderungen der letzten Tage ist heute Mal Ruhetag in Sachen Wandern. Dadurch fällt das Frühstück heute besonders umfassend aus, wo wir uns neben frisch gepressten Zumo Naranja vor allen die leckeren Papayas und die Parchitas schmecken lassen. Bei sonnigen Wetter verbringen wir den Tag überwiegend auf unserer Terrasse, so dass es heute nicht allzu viel zu berichten gibt. Am Abend bummeln wir dann nochmals nach Vueltas zum Hafen und kehren zum Abendessen im El Pescador ein... natürlich gibt es wieder leckere Pollo asado und Gambas al Ajillo.

         

 

Montag, 10.04.2017

Abstiegswanderung von El Cercado über die Alm La Matanza - Ermita Nuestra Señora de Guadeloupe - Rotes Schichtband - Degollada de Cerillal - Kirchenpfad - La Calera
23°C meist sonnig

Heute ist wieder Wandertag. So gehen wir gegen 09:15 Uhr in Richtung La Calera und hoffen auf eine Mitfahrgelegenheit. Nachdem das in den letzten Tagen recht reibungslos funktioniert hat, sind inzwischen mehr pauschale Ostertouristen auf der Insel, welche weniger Ambitionen zum Wandern haben und somit auch wenig "mitnahmefreundlich" für Wanderer sind. So brauchen wir mehr als eine halbe Stunde bis sich eine Mitfahrgelegenheit bietet. Mit netten Urlaubern gelangen wir dann hinauf nach El Cercado, wo an der Bar Maria unsere heutige Tour beginnt. Durch die alten Terrassenfelder gehen wir hinunter in Richtung Alm La Matanza. Auf der ganzen Strecke blüht es wieder sehr intensiv, wenngleich nicht zu übersehen ist, dass es dieses Jahr bisher kaum geregnet hat und es sehr trocken ist. Parallel einer verfallenen Levada führt der Weg immer weiter nach Süden. Dann sehen wir am Horizont die kleine Kapelle Nuestra Señora de Guadeloupe. Bevor wir auf die andere Seite des Barrancos wechseln, machen wir noch den kurzen Abstecher zu dieser schneeweißen Kapelle. Nachdem wir die Aussicht genossen haben, gehen wir ein kurzes Stück zurück und durchqueren Barrancogrund. Spontan entschließen wir uns, nicht über den Kirchenpfad sondern über das Rote Schichtband und den Steilabstieg nach la Vizcaina zurückzugehen. So wählen wir den Alternativweg hinauf zur Kammscharte und gehen ein paar Meter in Richtung des Roten Schichtbandes. Leider müssen wir nach ein paar hundert Metern abbrechen, da ein Felssturz den weiteren Weg verschüttet hat und wir an dieser Stelle nichts riskieren wollen. So wenden wir uns wieder der anderen Seite zu und gehen hinüber zur Degollada de Cerillal, wo der Abstieg über den Kirchenpfad beginnt. Dieser ist inzwischen ziemlich gut begehbar und wir genießen die aussichtsreiche Strecke, die uns wieder hinunter zur kleinen Kapelle Ermita de los Reyes bringt. Nach mehreren hundert Höhenmetern Abstieg stehen wir dann wieder unten und gehen auf der Straße ab El Guro zurück nach la Calera und dann zurück in unser Quartier.

         

         

         

Dienstag, 11.04.2017

Vom Alto de Contadero durch den El Cedro nach Hermigua (El Convento)
22°C meist sonnig, am Abend in den Bergen wolkig

Auch heute steht wieder Wandern auf unserem Programm. Der Wetterbericht hat für heute Wolken vorhergesagt, doch am Morgen ist davon nichts zu sehen. Nachdem wir gestern etwas länger auf eine Gelegenheit zum Mitfahren gewartet haben, hatten wir heute schneller Glück und finden nette Miturlauber, welche noch zufällig ebenso unser Ziel - den Alto de Contadero - hatten. So sind wir schnell und unkompliziert am Fuße des Garajonay angelangt und starten von hier oben aus unsere Abstiegswanderung, in deren Verlauf wir fast 1.200 Hm absteigen. Der Weg führt über viele Stufen immer weiter in den Lorbeerwald hinein. Die urige Vegetation ist wirklich sehenswert und bald erreichen wir den Cedro-Bach, der einzige ganzjährig wasserführende Bach La Gomeras. Kurz hinter dem Waldparkplatz Las Mimbreras stehen wir dann vor der kleinen Kapelle Ermita Nuestra Señora de Lourdes, welche auf einer kleinen Lichtung inmitten des dichten Waldes steht. Nach einer kleinen Rast führt der weitere Weg dann nach Caserio del Cedro. Unterhalb der Bar La Vista, wo wir heute aufgrund der unsicheren Rückfahrtskonstellation, nicht einkehren, führt der Wanderweg nunmehr sehr steil hinab. Während des Abstieges hat man an mehreren Aussichtspunkten den Blick auf den höchsten Wasserfall der Insel. Dann erreichen wir den Grund des Barranco de Monteforte und umgehen eine kleine Staumauer. Dann kommen schon die Zwillingsfelsen (Los Gemellos) immer näher und kurze Zeit später stehen wir im Weiler Monteforte. Von hier aus gehen wir noch knapp einen Kilometer auf der engen Ortsstraße und erreichen bei El Convento die Inselhauptstraße, wo unsere Wanderung endet. Nun steht die nächste Aufgabe vor uns - Wie kommen wir zurück ins Valle Gran Rey? Eine direkte Busverbindung gibt es leider nicht und den Bus nach San Sebastian hatten wir um einige Minuten verpasst. So bemühen wir abermals unseren Daumen und haben einige Zeit später Glück, dass wir Miturlauber treffen, welche uns bis zum Pajarito mit hinauf zur Höhenstraße nehmen. Kaum dort angekommen wechseln wir das Fahrzeug und fahren mit netten Engländern zurück ins Valle Gran Rey. So haben wir auch heute einen tollen Wandertag auf einer logistisch schwierigen Route verlebt.

         

         

         

Mittwoch, 12.04.2017

Von den Chorros de Epina zur Ermita Santa Clara - Ermita del Coromoto - Cumbre Chigueré und anschließender Steilabstieg zur Playa Vallehermoso
24°C meist sonnig

Auch heute ist wieder Wandern angesagt. Heute finden wir sehr schnell wieder eine Mitfahrgelegenheit. So fahren wir in der ersten Etappe bis Apartacaminos, wo wir wieder das Fahrzeug wechseln und mit italienischen Urlaubern bis zu den Chorros de Epina fahren. Hier steigen wir aus und beginnen unsere Wanderung zu den Montañas Blancas. Wir wandern entlang der Piste nach Tazo und Arguamul und entdecken dabei, dass es etwas oberhalb einen neuen Wanderweg gibt. Diesen haben wir uns schon einmal für die nächste Wanderung in diesem Gebiet vorgemerkt. Auch unser Weg ist sehr aussichtsreich und neben den Blicken in die kleinen Weiler an der wilden Westküste Tazo und Arguamul, haben wir immer wieder tolle Aussichten auf die Galiónberge und nach Alojera. Am Horizont sehen wir auch die Nachbarinseln La Palma und El Hierro recht deutlich. Dann erreichen wir die kleine Ermita Santa Clara, wo wir eine erste kurze Pause einlegen. Trotz der unklaren Rückfahrmöglichkeiten entschließen wir uns hier für die "große Runde", welche uns im weiteren Verlauf entlang der Cumbre Chigueré führt. Unter uns liegen die Felsen der wild zerklüfteten Westküste der Insel. Bald sehen wir auch den Felsen von Los Òrganos, wenngleich uns von hier oben die markanten Basalt-Orgelpfeifen verborgen bleiben, da man diese nur von der Seeseite aus sehen kann. Dann wandern wir weiter durch das Erosionsgebiet der Cumbre Chigueré und erreichen eine weitere kleine Kapelle - die Ermita del Coromoto. Kurze Zeit später beginnt dann ein ziemlich heftiger Steilabstieg hinunter zur Playa de Vallehermoso. Dann stehen wir unten kurz vor der Playa und müssen uns Gedanken um unsere Rückkehr nach Valle Gran Rey machen, da es hier in Valle Abajo leider keinerlei Busverbindung gibt. Obwohl hier nur wenige Autos entlangfahren haben wir Glück und werden von drei jungen Touristinnen aus Deutschland bis Apartacaminos mitgenommen. Das spart und nicht nur die eine Stunde Weg bis zur Plaza nach Vallehermoso, sondern auch unsere Busfahrt über San Sebastian ins Valle Gran Rey. Nachdem wir uns ausgesprochen nett unterhalten haben, wechseln wir wieder die Mitfahrer und werden nun von Touristen aus den spanischen Baskenland mit hinunter ins Valle genommen. Am Abend schlendern wir wieder zur Playa und essen lecker im El Paraiso. Dort treffen wir auch wieder unsere Mitfahrer von vorgestern, mit denen wir uns angenehm unterhalten und so den Tag ausklingen lassen.

         

         

Donnerstag, 13.04.2017 - Jueves Santo / Gründonnerstag

Von Arure über die Montaña Farián nach Las Hayas - Mastenabstieg nach Los Descansaderos - zurück über die Ermita de los Reyes ins Valle Gran Rey
25°C meist sonnig

Nach der gestrigen doch recht intensiven Wanderung, beginnen wir den heutigen Tag mit einem etwas längeren Terrassenfrühstück. Da Ines heute nicht in Wanderlaune ist, mache ich mich dann allein per Autostopp auf den Weg. Nach 20 Minuten findet sich dann endlich eine Mitfahrgelegenheit bis hinauf nach Arure. Dort steige ich am "El Jape" aus und beginne meine Tour. Das erste Stück ist der gleiche Weg wie bei unserer Wanderung am 28.03.2017. Entlang der Hochebene Montaña Farián geht der Weg durch verlassene Terrassenfelder. Immer wieder geht der Blick zu den Nachbarinseln hinüber. Beim Friedhof von Arure führt der Weg für ca. 150 Meter auf der Straße, um dann wieder in einen flachen Barranco hinab zuführen. Nach erreichen des Ortsrandes von Las Hayas biegt der Weg dann in den sog. Mastenabstieg ein, welcher nun vor mir liegt. Bei tollem Wetter und klarer Sicht geht es in vielen Kehren hinunter ins obere Valle Gran Rey in den Ortsteil Los Descansaderos. Während des Abstieges liegt das gesamte Valle wie auf einer Modelleisenbahn vor mir. An einigen markanten Punkten kann man gut erkennen, wie man immer tiefer hinabsteigt. Nach nicht gerade knieschonendem Abstieg erreiche ich dann Los Descansaderos. Von hier führt der Weg, wie schon bei anderen Wanderungen, auf der östlichen Seite des Valle Gran Rey über La Vizcaina, El Hornillo und Chelé zur Ermita de los Reyes. Via El Guro geht die letzte Etappe dann noch bis la Calera und zurück ins Quartier an der Puntilla. Den verbleibenden Nachmittag verbringen wir dann noch gemeinsam auf der Sonnenterrasse. Im Tal ist es aufgrund der Semana Santa zur Zeit sehr voll und leider sind inzwischen mehr und mehr Touristen zu Gange, welche wohl eher in die Bettenburgen im Süden Teneriffas passen würden. 

         

         

Freitag, 14.04.2017 - Viernes Santo / Karfreitag

Zum Salto de Agua - Wasserfall bei El Guro
25°C meist sonnig

Heute ist der letzte Tag zum Wandern. Da heute natürlich auch im katholischen Spanien Feiertag ist, haben wir uns eine Wanderung unabhängig irgendwelcher Busfahrten, die heute noch spärlicher sind als sonst, herausgesucht. Um den Weg auf der Straße hinauf nach El Guro abzukürzen, trampen wir von La Calera hinauf zum Startpunkt der Wanderung zum Salto de Agua. Dort geht es ein paar Treppen steil nach oben durch den kleinen Ortsteil El Guro, wo viele Häuser nach dem Brand 2012 wieder recht nett aufgebaut worden sind. Trotzdem hat El Guro seine eigene Atmosphäre, was nicht ausschließlich positiv zu sehen ist. Dann führt der Weg in den Barranco hinein. Der Weg führt immer entlang des Bachlaufes entlang und an einigen Stellen muss man die Hände zu Hilfe nehmen, um über kleine Kaskaden hinwegzuklettern. Die Wanderung ist prinzipiell recht einfach aber durch die Feuchtigkeit an den Sohlen der Wanderschuhe ist es teilweise recht rutschig, so dass man an den kurzen Kletterpassagen schon vorsichtig sein muss. Dann stehen wir am kleinen Wasserfall, welcher das Ende des begehbaren Teils des Tales markiert. Nach einer kurzen Rast drehen wir dann wieder um und gelangen auf dem selben Weg wieder zurück nach El Guro. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher durch die Gassen von La Calera und schlendern dann ins Quartier zurück. Am Abend zieht es uns dann nochmals ins El Paraiso, wo wir zu Abend essen. Auf dem Rückweg treffen wir dann nochmals unsere netten Miturlauber und wir nehmen gemeinsam noch einen finalen Drink im El Molino an der Puntilla.

         

         

Samstag, 15.04.2017

Relaxen im Valle Gran Rey
23°C meist sonnig

Nach den teilweise ausgiebigen Wandertouren der letzten Tage und auch aufgrund der Tatsache, dass es heute (leider) schon unser letzter volle Urlaubstag ist, fällt das heutige Frühstück besonders intensiv aus. Leider ist heute der wettertechnisch bisher schwierigste Tag, auch wenn das sicher jammern auf hohem Niveau ist. Nachdem am Morgen ein heftiger Wind durchs Valle wehte (die Kunststoffstühle auf unserer Terrasse machten sich dadurch selbstständig), war der glücklicherweise genauso schnell wieder verschwunden wie er gekommen war. Dafür ist es am Morgen bewölkt. Sicher hat unsere neue "Nachbarin" die Fr. Bundeskanzlerin Merkel, die ab heute mal wieder auf La Gomera urlaubt, das Wetter aus der immer noch zu kalten Heimat mitgebracht..;-). Dann bummeln wir nochmal eine Runde in Richtung Borbalán und verbringen den Rest des Tages auf der Terrasse. Zuvor haben wir noch schnell unsere Koffer gepackt, da es morgen ja sehr zeitig losgeht. Natürlich muss wie immer das letzte Abendessen im Abisinia stattfinden, wo wir uns leckeren Almogrote und Coquetas de pescado schmecken lassen.

         

Sonntag, 16.04.2017 - Ostersonntag

Heimreise - Fährüberfahrt nach Los Cristianos (Teneriffa) - Heimflug
29°C sonnig
Zu unchristlichen Zeiten gegen 04:30 Uhr klingelt heute der Wecker, da wir genau eine Stunde später unseren Transfer gebucht haben. Dadurch, dass heute Ostersonntag ist, kommt für uns nur die 08:00 Uhr-Fähre in Frage. Noch bei Dunkelheit geht die Fahrt hinüber nach San Sebastian, wo die Fred Olsen pünktlich nach Los Cristianos startet. Dann geht es weiter zum nahen Südflughafen, wo wir mehrere Stunden Wartezeit haben, denn erst 16:30 Uhr startet unser Flieger zurück nach Hause. Gerade heute zeigt sich das Wetter nochmals von seiner besten Seite und gegen Mittag klettern die Temperaturen auf knapp unter die 30°C-Grenze. Allerdings ist es auch recht dunstig, so dass wir den Teide nur stark getrübt sehen.

Die letzten drei Wochen waren wieder sehr intensiv. Allerdings muss man auch sagen, dass derzeit das Valle ziemlich voll ist und wir zukünftig die Semana Santa definitiv meiden werden. Trotzdem ist und bleibt die Insel ein Paradies, denn auf unseren Wanderungen ist die Welt wie immer in Ordnung und man kann die Natur in vollen Zügen genießen. Die Flüge für das kommende Jahr sind schon gebucht.....Hasta luego.