Italien - Kalabrien - Capo Vaticano         09. - 16. 05. 2010

Letzte Bearbeitung: 16.05.2018 19:46
 

 

 

 

Sonntag, 09.05.2010

Anreise von Berlin-Tegel nach Lamezia Terme - Relaxen am Strand des Villaggio Il Gabbiano
22°C sonnig
Kurz nach Mitternacht starten wir von zu Hause aus in Richtung Berlin. Dort laden wir zu nächtlicher Stunde noch Jenny ein und fahren gemeinsam zum Flughafen Tegel. Nachdem wir das Auto bei McParking untergebracht haben stehen wir gegen 03:45 Uhr vor dem noch verschlossenen Flughafen. Nach dem Check-In starten wir dann pünktlich in Richtung Lamezia Terme. Als wir dann fliegen sind wir ziemlich erleichtert, da auch am Vortag noch einige Flüge in Richtung Süden wegen der Aschewolke des isländischen Vulkans gecancelt wurden und sich das ganze in Richtung Italien verlangern soll. Später am Tage erfahren wir dann, dass neben den norditalienischen Flughäfen Mailand, Pisa, Triest auch der süddeutsche Luftraum um München, Augsburg und Stuttgart gesperrt werden musste. Gerade noch mal Glück gehabt. Pünktlich erreichen wir die Stiefelspitze und werden, da wir diesmal pauschal gebucht haben, mit dem Bus via Pizzo und Tropea zu unserem Hotel Villaggio Il Gabbiano am Capo Vaticano gebracht. Nach der endlosen Nacht lassen wir am Strand direkt am Hotel erst einmal die Seele baumeln und genießen das herrliche Sonnenwetter. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben kehren wir an den Strand zurück. Vis a vis liegt der steile Kegel des Stromboli und auch die Liparischen Inseln liegen scheinbar nahe vor uns. Am Abend erleben wir einen tollen Sonnenuntergang und testen erstmals die kalabresische Küche.

         

Montag, 10.05.2010

Chiesa di Piedigrotta - Pizzo - Basilianergrotten bei Zungri - Capo Vaticano - Spiaggia di Grotticelle
27°C sonnig
Nach einem guten Frühstück direkt am Meer mit Blick zum Stromboli übernehmen wir pünktlich den Mietwagen und starten kurz nach 09:00 Uhr in Richtung Norden. Via Tropea fahren wir zur Autostrada A3 welche wir bald wieder verlassen um auf der Küstenstraße in Richtung Pizzo zu fahren. Zuerst machen wir einen Abstecher zur Chiesa di Piedigrotta, einer Höhlenkirche am nördlichen Ortsrand von Pizzo. Hier sind viele christliche aber auch weltliche Motive in den Stein gehauen, so dass die Höhlenkirche ein lohnenswerter Abstecher ist. Zurück am Auto fahren wir nur wenige Kilometer weiter ins nahe Pizzo, die Stadt, wo das Tartufo-Eis erfunden wurde. Entlang der verwinkelten Gassen fahren wir mit unserem Fiat-Panda und finden direkt an der Piazza de Repubblica, dem Hauptplatz des Ortes, einen Parkplatz. Natürlich biegen wir zuerst in eine Gelateria ein und müssen einfach das Tartufo probieren. Wir entscheiden uns für die klassische Variante, das Tartufo Nero classico und probieren ebenfalls das Tartufo bianco, welches hauptsächlich aus Pistazieneis besteht. Beides äußerst lecker. Dann bummeln wir noch durch die Gassen von Pizzo, vorbei am Castello Murat und fahren dann weiter via Vibo Valentia nach Zungri, wo wir die Basilianergrotten am Ortsrand besichtigen. Hier finden wir eine Vielzahl von in den Fels geschlagenen Häusern vor und genießen von hier einen weiten Blick bis Vibo Valentia. Auf engen Straßen fahren wir dann wieder hinunter zur Küste zum Capo Vaticano. Kurz hinter unserer Appartementanlage biegen wir eine kleine Nebenstraße ein, welche uns direkt zum Cap mit seinem markanten Leuchtturm führt. Vom sog. Belvedere Sud haben wir ein Super-Panorama zur Südwestküste Kalabriens. Unter uns liegen die tollen Strände und am Horizont sehen wir Sizilien, die Meerenge von Messina und die Liparischen Inseln. Einige Fotos später fahren wir noch hinunter zum Spiaggia di Grotticelle, wo wir einen sonnigen Nachmittag am Strand verbringen. Von hier aus sind es nur wenige Minuten zurück zum Villaggio.

          

Dienstag, 11.05.2010

Große Runde durch das südliche Kalabrien - Sorianello - Serra San Bruno - Stilo - Gerace
26°C unterschiedlich bewölkt
Heute starten wir nach dem wie immer ausgiebigen Frühstück via Ricadi und Vibo Valentia in die Serra. Auch wenn es scheinbar gar keine großen Distanzen sind, so führt der Weg doch ständig bergauf und wieder bergab und schlängelt sich durch eine Vielzahl von Serpentinen durch das bergige Hinterland. So brauchen wir ca. 2 Stunden bis Serra San Bruno. Auf dem Weg hierher passieren wir das imposant an einem Steilhang gelegene Sorianello. Hier in Serra San Bruno drehen wir erst eine Runde durch das alte Städtchen bevor wir dann zur am Ortsrand gelegenen Certosa, einem Mönchskloster, welches noch voll in Betrieb ist, fahren. Wir können leider das Kloster nicht besichtigen so dass wir gleich in Richtung Stilo weiterfahren. Wir sind überrascht, wie waldreich und bergig die Serra ist. Wir haben die Serpentinenstrecke fast für uns allein und nur wenige Autofahrer begegnen uns in der Abgeschiedenheit. Als nächstes erreichen wir dann Stilo, wo wir die fotogene byzantinische Kirche Cattolica aus dem 9. Jahrhundert n.Chr. besichtigen. Dann fahren wir hinunter an die ionische Küste welche sich nicht sehr reizvoll darstellt, um bei Locri wieder hinauf nach Gerace zu fahren. Dieser kleine Ort wurde nicht zu Unrecht schon mehrmals als einer der schönsten Orte Italiens ausgezeichnet. Hier unternehmen wir einen ausgedehnten Ortsbummel. Imposant ist vor allem der Duomo. Der Ort liegt exponiert auf einem Felsen, so dass man von fast allen Ecken ein wunderbares Panorama hinunter zum Ionischen Meer und hinauf in die Berge der Serra hat. Dann wird es Zeit zur Rückfahrt, welche uns durch das nördliche Aspromonte führt. Bei Nicotera sehen wir dann wieder das Tyrrhenische Meer und fahren via Joppolo und Ricadi zurück ins Villaggio Il Gabbiano.

         

Mittwoch, 12.05.2010

Bummel durch Tropea - Capo Vaticano - Baia di Riaci
25°C meist sonnig
Auch heute Morgen lacht die Sonne vom blauen Himmel. So genießen wir ausgiebig das Frühstück und fahren dann ins benachbarte Tropea. Nach kurzer Suche haben wir einen Parkplatz gefunden und schlendern durch die Gassen des Ortes. Auch wenn es hier deutlich touristischer zugeht als an vielen anderen Orten Kalabriens, so ist Tropea unbedingt sehenswert. Von einem der Aussichtspunkte schauen wir ein erstes mal hinunter zum Strand und zur kleinen Halbinsel mit der Chiesa Santa Maria dell' Isola. Leider wird das Wahrzeichen von Tropea gerade restauriert, so dass ein Gerüst die Außenfassade umhüllt. Trotzdem steigen wir die Treppe hinunter und schauen von unten auf die Sandsteinfelsen, welche bis unmittelbar an den Rand bebaut sind. Auf der anderen Seite führt uns eine ebenso steile Treppe wieder nach oben. Zurück am Auto fahren wir zum Capo Vaticano. Dieses mal parken wir am Aussichtspunkt Belvedere Nord, wo sich ein atemberaubendes Panorama nach unten auf die Strände um das Kap bietet. Trotz intensiver Suche finden wir leider keinen gangbaren Weg nach unten. So müssen wir uns mit der Aussicht von oben begnügen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Quartier und kurzem Strandbesuch fahren wir am Nachmittag nochmals los, um kurz hinter Santa Domenica zur Baia di Riaci hinunter zu fahren. Hier finden wir einen tollen Sandstrand vor imposanter Felskulisse welcher leider durch wilde Bebauung etwas verschandelt ist. Trotzdem haben wir den Strand fast für uns allein, so dass wir einen geruhsamen Nachmittag hier verbringen. Wenn man um die Sandsteinfelsen am nördlichen Rand des Strandes herumläuft, hat man einen tollen Blick hinüber nach Tropea. Dann geht es zurück ins Quartier.

         

Donnerstag, 13.05.2010

Scilla (Castello Ruffo) - Nicotera - Baia di Riace - Spiaggia di Grotticelle
25°C meist sonnig
Nach dem Frühstück starten wir mit dem Mietwagen entlang der Westküste in Richtung Süden. Via Ricadi, Joppolo und Nicotera erreichen wir bei Rosarno die Autostrada A3. Wir waren dem Irrglauben unterlegen, als wir annahmen, dass es auf der Autobahn zügiger vorangeht. Leider wurden wir ca. 5 Km nach der Auffahrt von einer Baustelle begrüßt, welche sich dann bis zu unserer Abfahrt bei Scilla hinzog. Das Ganze bei 40-max. 60 Km/h Geschwindigkeitsbegrenzung. Fairerweise muss man sagen, dass die Streckenführung fasst durchweg auf Hochstraßen bzw. durch Tunnel führt und an diesen heftig gebaut wird. Ab Scilla ist die Autobahn ohnehin gesperrt, so dass sich der ganze Verkehr in Richtung Sizilien durch das enge Städtchen Scilla schlängelt. In Scilla angekommen finden wir dann schnell einen Parkplatz und gehen als Erstes hinüber zum Castello Ruffo, welches auf einer Felsklippe über dem Ort thront. Zurück vom Castello steigen wir hinunter in Richtung Hafen und bummeln durch den Ortsteil Chianalea, wo viele Fischrestaurants zu finden sind. Nach dieser Runde fahren wir auf der tollen Autostrada A3 wieder zurück bis Rosarno und fahren noch weiter bis Nicotera. Hier machen wir noch einen kurzen Zwischenstopp und schlendern durch die Gassen. Vorbei am (leider verschlossenen) Duomo und durchs jüdische Viertel führt unser Weg. Da es inzwischen ziemlich warm geworden ist ruft das türkisblaue Meer zum Bade. So fahren wir in Richtung Tropea zur Baia die Riace. Leider ist es hier ziemlich windig, so dass wir zum Capo Vaticano an die Spiaggia di Grotticelle weiterfahren. Ist ist es angenehmer und wir verbringen den Nachmittag hier am Strand.

         

Freitag, 14.05.2010

Fahrt durch den Nationalpark Aspromonte - Gambarie - Pentedatillo
24°C meist sonnig  (Vormittag) 22°C unterschiedlich bewölkt (Nachmittag)
Heute an unserem letzten Mietwagentag steht nochmals eine längere Tour auf dem Programm. Nachdem wir uns wieder die bekannte Strecke via Nicotera und Rosarno zur A3 vorgearbeitet haben "durchleben" wir wieder die schönen Baustellen auf dieser sog. Autobahn. Dieses Mal werden wir schon eher erlöst, da wir in Bagnara Calabria  abfahren und von hier aus uns in vielen Serpentinen durch das Aspromontegebiet nach oben in Richtung Gambarie schrauben. Gambarie liegt auf 1350 m Höhe und ist ein... man kann es fast nicht glauben... Wintersportort. Hier oben treffen wir auf einen Skilift und alles schaut von der Infrastruktur nach Skigebiet aus. Schon die Fahrt hier hinauf führt uns durch dichte Wälder und immer wieder mahnen Schilder, dass wir im Bedarfsfall doch die Schneeketten anlegen sollen. Bei den ca. 19°C, welche hier oben noch herrschen natürlich kein Thema. Nach einem kurzen Abstecher zum Fuß des höchsten Berges des Aspromonte dem Montalto (1955m) müssen wir dann wieder umdrehen, da die Straße nur noch eine Piste ist. In endlosen Kurven fahren wir wieder hinunter zur Südspitze. Gegenüber liegt Sizilien doch leider können wir vom Ätna nur den Fuß erspähen. Der Gipfel hat sich in Wolken gehüllt. Nachdem wir die Küste erreicht haben fahren wir nur ein kurzes Stück in Richtung Reggio Calabria, um dann wieder eine Stichstraße hinauf nach Pentedatillo zu fahren. Dieser verlassene Ort liegt vor einer imposanten Felswand mit fünf "Fingern" [...Pente (griech.) = fünf]. Wir schlendern durch die engen Gassen und genießen die Ruhe. Anschließend machen wir uns auf den Rückweg. Via Reggio Calabria, immer Sizilien vis-a-vis fahren wir bis Scilla. Hier ist derzeit die Autostrada gesperrt, so dass wir unfreiwillig noch eine Ortsrunde auf der Umleitungsstrecke drehen. Zurück im Quartier springen wir noch mal schnell ins Meer und den Pool und lassen so den Tag, wo wir immerhin ca. 280km zurückgelegt haben, ausklingen.

         

Samstag, 15.05.2010

Relaxen im Villaggio Il Gabbiano
21°C unterschiedlich bewölkt, stürmischer Wind
Heute an unserem letzten Tag ist das Wetter ziemlich "luftig". Schon in der Nacht hat der Wind auf annähernd Sturmstärke aufgefrischt. Nach dem Frühstück bummeln wir durch die weitläufige Anlage und schauen uns den oberen Teil an, welcher jetzt in der Vorsaison noch geschlossen ist. Von hier oben sehen wir große Wellen an den Strand rollen. An Baden ist heute nicht zu denken. Fast alle Liegen und Schirme werden in Sicherheit gebracht, dass sie nicht von den Wellen geholt werden. Auch wenn heute Regen vorhergesagt wurde, bleibt es den ganzen Tag trocken. Trotzdem finden wir ein windstilles Plätzchen, wo wir fast den ganzen Tag die Sonne genießen können.

           

Sonntag, 16.05.2010

Abreise
21°C unterschiedlich bewölkt, stürmischer Wind
Nachdem es auch heute Nacht weiterhin recht stürmisch war heißt es heute Koffer packen. Nach dem Frühstück bummeln wir noch ein letztes Mal durch die Anlage und sehen, wie die Wellen fast den gesamten Strand überfluten. In Kürze werden wir abgeholt und zum Flughafen nach Lamezia Terme gebracht. Diese letzten Zeilen entstehen, während wir auf den Shuttlebus warten. Es war ein kurzer aber sehr schöner Urlaub. Wir haben viel von Kalabrien gesehen und neben einigen alten Städtchen vor allem viele phantastische Strände erlebt. Auch die italienische Küche haben wir sehr genossen, so dass wir mit Sicherheit nicht abgenommen haben.