Spanien - Kanarische Inseln - La Gomera         29.12.2009 - 19.01.2010

Letzte Bearbeitung: 16.05.2018 19:22
 

 

 

Aktuelles Livebild aus dem Valle Gran Rey powered by Reisebüro La Paloma

 

Aktuelles Urlaubstagebuch - von der Bananeninsel mitten im Atlantischen Ozean

Dienstag, 29.12.2009
Turbulente Anreise von Leipzig via Nürnberg, Sevilla und Teneriffa...und endlich ins Valle Gran Rey
   25°C sonnig
Gegen 01:15 Uhr klingelt der Wecker, da wir bereits um 02:30 Uhr in Richtung Flughafen Leipzig-Halle starten müssen. Hier kommen wir planmäßig an und nehmen die erste Etappe nach Nürnberg ebenso pünktlich in Angriff. Der Weiterflug nach Tenerife-SUR beginnt schon mit einer Verspätung von ca. 30 Minuten. Als wir im Flieger sitzen eröffnet uns der Kapitän, dass es nicht bei dieser Verspätung bleiben wird. Da heftiger Gegenwind von ca. 200km/h herrscht, reiche der Treibstoff nicht und so müssen wir in Sevilla zwischenlanden, um genügend Treibstoffreserven zu haben, um Teneriffa sicher zu erreichen. Nichts gegen Sevilla (...hier regnet es heftig), aber auf diese Weise wollten wir die Stadt nicht "kennen lernen". Nach dem Auftanken absolvieren wir nun den dritten Start für heute und fliegen weiter nach Tenerife-SUR, wo wir bei herrlichen Wetter und 25°C mit ca. 3 Stunden Verspätung ankommen. Auch wenn es ziemlich nervig war mit der Verspätung und der Zwischenlandung, doch letztendlich bleibt uns eh nur die Fähre um 19:30 Uhr ab Los Cristianos. Also genießen wir hier die angenehme Sonne und gehen noch etwas essen bevor uns die Benchijigua-Express nach San Sebastian übersetzt. Gegen 20:30 Uhr sitzen wir dann endlich im Shuttlebus, welcher  uns in einer weiteren Stunde Fahrzeit ins Valle Gran Rey bringt. Leider bekommen wir trotz langfristiger Reservierung heute nicht unser gewünschtes Appartement mit Meerblick in unserer Unterkunft im Residencial El Conde. Mal schauen, was sich in den kommenden Tagen da noch machen lässt. Für heute sind wir wegen der Anreise erstmal gestresst und fallen nach einem fast 24-Stunden-Tag ziemlich erledigt ins Bett.
Mittwoch, 30.12.2009
Erster Bummel durchs Valle Gran Rey - Playa del Inglés - Vueltas - La Playa
   24°C sonnig
Heute morgen schlafen wir nach der strapaziösen Anreise von gestern erst einmal paar Minuten länger. Dann schlendern wir die wenigen Schritte zum nächsten Supermercado, wo wir ein paar Dinge für das Frühstück einkaufen und anschließend dieses auf unserer sonnigen Terrasse genießen. Schon heute früh sind die Temperaturen sommerlich bei deutlich über 20°C. Anschließend drehen wir eine Runde durchs Valle Gran Rey um zu erkunden, was es Neues gibt. Zur Zeit kommen extrem hohe Wellen herein (Mar de fondo), so dass die Wellen über die Ufermauern herausrollen und auf der Straße jede Menge schwarzer Sand liegt. Vor unserer Ankunft war die Uferstraße ganz gesperrt und auch jetzt sind noch einige Bereiche mit Absperrungen versehen. Via La Playa laufen wir weiter zur Playa del Inglés. Hier ist im unmittelbaren Uferbereich kein Krümel Sand mehr zu finden und nur noch riesige Steine belegen den Strand. Baden ist hier ohnehin extrem gefährlich aber heute definitiv unmöglich. Auf dem Rückweg füllen wir in der Bio-Finca unsere Maracuja-Vorräte auf, die wir kurze Zeit später dann auch verkosten. Nach einem Abstecher im Spar-Markt in Borbalan verbringen wir den Nachmittag am Strand von Vueltas. Wegen der rauen See ist das wohl im Valle der einzige Platz wo man im Moment sicher schwimmen kann. Dem zufolge gut besucht ist auch der Strand. Am Abend geht's noch mal retour zur Bar Maria, wo wir den ersten Sonnenuntergang unserer "Urlaubssaison" erleben. Morgen findet hier die Fiesta zum neuen Jahr statt und diverse Zelte und Buden sind bereits aufgebaut. Den Tag lassen wir dann in Vueltas im "Abisinia" mit Chopitos und Pasta con Atun ausklingen.

         

Donnerstag, 31.12.2009
Wanderung zum Salto de Agua - Fiesta de Año Nuevo
   24°C sonnig
Heute morgen strahlt die Sonne schon recht intensiv vom Himmel und so sind wir bei unserem Terrassenfrühstück schon gut "besonnt". Anschließend schnüren wir erstmals unsere Wanderstiefel und gehen die Straße hinauf in Richtung El Guro, wo der Weg zum Salto de Agua, dem Wasserfall, beginnt. Diese Route ist meist unsere erste Runde, die wir in jeder Saison drehen. Da momentan recht viele Urlauber im Valle sind, ist die Tour heute ganz gut frequentiert. Durch die starken Regenfälle kurz vor unserer Anreise ist der Barranco auch gut mit Wasser gefüllt und es sprudelt heftig im Bachbett. Nach einer reichlichen Stunde erreichen wir dann den Wasserfall. Nach einer kurzen Rast und einigen Fotos geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Da wir an der Bio-Finca in La Calera vorbeikommen erstehen wir schnell noch ein paar Maracujas. Auf der Sonnenterrasse lassen wir es uns dann noch am Nachmittag bei angenehmen Temperaturen gutgehen. Zum Sonnenuntergang schlendern wir dann wieder nach la Playa, wo auch heute getrommelt wird. Allerdings baut schon die Band für die nächtliche Fiesta auf, so dass es das Trommlerkollektiv heute schwer hat, sich gegen die "Kollegen" zu behaupten. Nachdem die Sonne hinter El Hierro im Meer versunken ist gehen wir nochmals zurück zum Quartier, um gegen 22:30 Uhr abermals zur Maria zu laufen. Hier steigt die Fiesta de Año Nuevo, die Neujahrsparty im Valle Gran Rey. Hier gibt es (fast) pünktlich um Mitternacht ein kleines Feuerwerk und auch einige Himmelslaternen steigen in den Nachthimmel. Die Band beginnt gegen 00:15 Uhr dann auch mit Ihrem Programm, welches bis gegen 06:00 Uhr andauerte, was im ganzen Valle nicht zu überhören war.

         

Freitag, 01.01.2010
Relaxen an der Playa Argaga
   23°C sonnig
Nachdem es gestern logischerweise etwas später geworden ist, schlafen wir heute früh etwas länger. Nach einem ausgiebigen Neujahrsfrühstück auf der Terrasse bummeln wir nach Vueltas zum Hafen. Auch hier ist es recht ruhig und nur wenige Badegäste tummeln sich an der kleinen Playa am Hafen von Vueltas. Wir aber gehen weiter unterhalb der imposanten Felswand zur Playa Argaga, wo wir uns am Steinstrand ein schönes Plätzchen suchen. An Baden ist hier wegen des immer noch hohen Wellenganges nicht zu denken. Da wir aber dringend eine Abkühlung brauchen schlendern wir in aller Ruhe wieder zurück nach Vueltas, um an der dortigen Playa nochmal ins Wasser zu springen. Inzwischen weht ein frischer Wind und so entschließen wir uns, dass wir uns auf die Terrasse unseres Quartiers zurückziehen, um hier den Nachmittag zu verbringen. Heute Abend soll es noch zum Essen ins "Abisinia" nach Vueltas gehen.

   

Samstag, 02.01.2010
Abstieg von Las Hayas (Casa Efigenia) über La Vizcaina, El Hornillo zurück nach La Puntilla (Valle Gran Rey)
   23°C sonnig
Nach dem obligatorischen Frühstück, welches wir wie immer an den letzten Tagen im Sonnenschein auf unserer Terrasse genießen, wechseln wir heute das Appartement. Von heute an erleben wir die Nachmittags- und Abendsonne mit Meerblick. Nachdem das erledigt ist schlendern wir noch eine Runde in Richtung Borbalan und erreichen gegen 13:30 Uhr die Estacion de Guagua, den "Busbahnhof" im Valle Gran Rey. Leider fahren die Busse immer noch sehr sparsam, so dass wir den zweiten Bus der Tages (...der erste startet früh um 08:00 Uhr) nehmen, welcher uns via Arure hinauf nach las Hayas bringt. Nachdem es gestern schon unten im Valle recht windig war ist es auch heute recht zugig gewesen. Umso erstaunter sind wir, als wir oben aussteigen, dass sich kein Lüftchen bewegt. Aber einige Wolken ziehen vom Garajonay herüber. Unmittelbar an der bekannten Casa Efigenia biegen wir auf einen Weg ab, welcher uns hinunter nach La Vizcaina bringt. Als wir oben an der Kante stehen können wir kaum etwas vom Valle erkennen. Glücklicherweise verziehen sich die Wolken recht schnell, so dass wir im weiteren Verlauf des Abstieges dann das tolle Panorama hinab ins Valle Gran Rey erleben können. Der Weg geht ca. 850 Hm hinunter und ist zwar recht steil aber jederzeit gut begehbar. Die Piste ist anders als der "Kirchenpfad" nicht geröllig sondern mit größeren Steinen "gepflastert". Auch wenn es alles andere als ein Spaziergang sondern eine anspruchsvolle Wanderung ist, lässt sich diese Tour deutlich einfacher begehen als der "Kirchenpfad", wo man fast ausnahmslos auf Vulkangruss läuft. Diese Tour ist nicht allzu lang aber eine der schönsten im Gebiet des Valle Gran Rey. Bei La Vizcaina erreichen wir eine kleine Nebenstraße der wir weiter folgen. Über El Hornillo und Chele wandern wir weiter hinab ins Tal. Bei der Ermita de los Reyes kreuzen wir den Barranco und  erreichen nach ca. 45 Minuten La Playa, wo wir gerade zum allabendlichen Trommeln zum Sonnenuntergang kommen. Nach einer Pizza im "Pinocchio" geht es dann zurück in unser Quartier.

         

Sonntag, 03.01.2010
Abstiegswanderung von Arure über die Hochebene La Mérica zurück ins Valle Gran Rey
   24°C meist sonnig
Nach dem obligatorischen Frühstück auf unserer Terrasse bummeln wir heute Morgen als erstes nach Vueltas. Gegen 10:40 Uhr läuft gerade die Benchi-Express, die Fähre aus Teneriffa, (fast) pünktlich ein, was eher selten ist. Zurück im Quartier nehmen wir noch die herrliche Sonne mit und sonnen uns am Pool unseres Appartements. Dann laufen wir in Richtung Estacion de Guagua und wollen mit dem 14:00 Uhr-Bus hinauf nach Arure fahren. Dummerweise hatten wir wider besseren Wissens nicht beachtet, dass am Sonntag um 14:00 Uhr gar kein Bus fährt. So entschließen wir uns die Straße in Richtung Arure zu laufen und wir haben Glück, dass wir von deutschen Touristen, welche unseren Daumen erspäht haben, mitgenommen werden. So sind wir sogar noch eher als der Bus oben in Arure und nehmen die Abstiegswanderung über die Hochebene von La Mérica hinunter ins Valle Gran Rey in Angriff. Zuerst machen wir einen kurzen Abstecher zum Mirador de Ermita de Santo, von wo man den ultimativen Blick ins Tal von Taguluche und zu den Galionbergen hat. Zurück auf den Hauptweg geht der Weg zuerst fast stetig geradeaus. Kaum sind wir paar Minuten gelaufen ziehen sich die Wolken zusammen und die Sicht ist etwas eingeschränkt. Auf der Seite des Valle Gran Rey kann man noch gut ins Tal schauen bis hinüber zur Fortaleza und zum höchsten Berg der Insel, dem Garajonay. Doch als wir an der vorderen Kante von La Mérica ankommen, sind die Wolken verschwunden und wir haben ein herrliches Panorama auf das Valle Gran Rey. Man hat den Eindruck, dass alles wie auf einer Modelleisenbahn vor einem liegt. Hier beginnt dann der Serpentinenweg nach unten. Anfangs noch auf relativ festem Untergrund, doch je weiter wir nach unten gelangen, desto gerölliger wird der Weg. Hier hat man wieder den "Seramis"-Effekt, alles lockerer Vulkangruss, was den Abstieg von ca. 850 Hm erschwert. Nach ca. 3 Stunden inkl. vieler Fotostopps, erreichen wir La Calera. Unten angekommen gehen wir zurück ins Quartier, wo wir auf unserem Westseiten-Balkon die Abendsonne genießen.

         

Montag, 04.01.2010
Rundwanderung von La Laguna Grande zum Garajonay (1487m) und zurück - Playa del Medio
   25°C meist sonnig
Heute ist der erste Tag mit Mietwagen. Die Übernahme klappt bestens und erfolgt im CICAR-"Büro", was in Wirklichkeit ein Container am Hafen ist. Da dort im Gegensatz zum letzten Jahr nun auch ein Stromanschluss vorhanden ist, können wir nun auch per Kreditkarte den Mietwagen löhnen. Zuerst führt uns die Fahrt hinauf über Arure zur Carretera Dorsal, der Höhenstraße, wo wir bei La Laguna Grande das Auto parken. Hier oben ist es zwar etwas kühler (11°C) als im Valle (Frühtemperatur bereits 21°C) doch auch hier ist es sonnig, was hier eher selten der Fall ist. Also starten wir unsere Runde durch den Lorbeerwald in Richtung Garajonay, dem höchsten Inselberg. Der Weg führt fast ausnahmslos durch Lorbeerwald und ist sehr angenehm zu laufen. Kurz unterhalb vom Alto de Garajonay wird der Weg vom Contadero hinauf zum Gipfel gerade gepflastert... irgendwie müssen die EU-Fördermittel ja verwendet werden. Oben angekommen stehen wir in der Sonne jedoch einige Wolken ziehen über den Laurisilvawald. Gegenüber auf Teneriffa sehen wir den Teide, dieses Jahr bisher ohne ein Krümel Schnee, scheinbar zum Greifen nah vor uns liegen. Auch die Randberge der Cañadas wie z.B. der markante Guajara sind deutlich zu erkennen. Die Spitzen von La Palma mit dem Roque de los Muchachos, wo wir vor reichlich 2 Monaten waren, können wir ebenfalls erkennen doch El Hierro versteckt sich hinter den Wolken. Auch der markante Tafelberg von La Gomera, die Fortaleza, hat sich eine weiße Wolkenhaube aufgesetzt. Für den Rückweg nehmen wir eine andere Route, welche uns nach weiteren 6 Kilometern wieder nach La Laguna Grande bringt. Von hier fahren wir nach einem kurzen Picknick hinunter in Richtung Playa Santiago an die Playa del Medio, wo wir bei 26°C den Nachmittag am Kieselstrand verbringen. Glücklicherweise haben die Riesenwellen der vergangenen Tage etwas nachgelassen, so dass wir uns mit etwas Vorsicht ins Wasser trauen konnten. Dann fahren wir zurück ins Valle Gran Rey und lassen den Tag im "Pinocchio" ausklingen.

         

Dienstag, 05.01.2010
Playa La Caleta - Hermigua - Steilaufstieg durch die Rote Wand von Agulo nach Juego de Bolas - San Sebastian
   25°C meist sonnig
Heute Morgen werden wir von einem Regenbogen begrüßt. Dieser zieht sich von La Mérica bis aufs Meer in Richtung El Hierro hinaus. Das sieht zwar toll aus aber bedeutet zugleich, dass es irgendwo regnen muss. Als wir nach dem Frühstück hinauf in Richtung Arure fahren sind wir alsbald von Wolken umhüllt und es gibt leichten Sprühregen. Das ändert sich auch nicht, als wir arm Mirador de los Roques zu Füßen des Roque Agando stehen. Ursprünglich hatten wir die hier beginnende Tour nach La Laja geplant, doch bei 9°C Außentemperatur, einem strammen Wind und leichten Regen wollten wir dann doch nicht starten. Also fahren wir ein paar hundert Meter zurück und nehmen den Abzweig hinunter nach Hermigua. Schon kurze Zeit später sehen wir, dass im Tal von Hermigua die Sonne scheint und wir somit die richtige Richtung gewählt haben. In Hermigua wird gerade mit großem Aufwand die Ortsdurchfahrt ausgebaut, so dass wir eine Umgehung auf der anderen Seite des Tales nutzen. Von hier zweigt dann auch die Straße zur Playa La Caleta ab. Diese ist ja seit letztem Jahr asphaltiert und nicht mehr die Piste aus den Vorjahren. Beim Erreichen der Playa sind nur noch wenige kleine Wolken am Himmel und die Sonnen lacht von einem stahlblauen Himmel. Der Teide auf Teneriffa liegt scheinbar direkt vor uns und hat sich nur mit einem kleinen Wolkenring in halber Höhe umgeben. Einige Fotos später fahren wir wieder hinüber nach Hermigua und machen am alten Schiffsanleger noch einen kurzen Stopp. Der weitere Weg führt uns dann nach Agulo im Norden La Gomeras. Inzwischen ist das Wetter absolut perfekt, 25°C, sonnig, keine Wolke und absolut windstill. So entschließen wir uns kurzerhand, heute doch den Steilaufstieg durch die Rote Wand von Agulo hinauf nach Juego de Bolas in Angriff zu nehmen. Kurz nach dem Einstieg in die Wand schnaufen wir schon mächtig und wir müssen wegen der Steilheit manche kleine Atempause einlegen. Nach ca. 50 Minuten stehen wir oben n der Kante und Agulo liegt im Miniaturformat unter uns. Dann führt uns der Weg auf die Hochebene mit dem Stausee, welcher aktuell deutlich mehr gefüllt ist als letztes Jahr. Nun erreichen wir das Gebiet der roten Erde von Juego de Bolas. Man hat den Eindruck, man befindet sich auf dem Mars. Tiefrote lehmige Erde, dazwischen zartes Grün und eine stetig wirkende Erosion, welche tiefe Rinnen in die Erde eingegraben hat. Nach einem kurzen Ausblick vom Mirador de Agulo gehen wir noch etwas bergan, um unterhalb des Besucherzentrums mit dem Abstieg hinunter nach Agulo zu beginnen. Schon im letzten Jahr hatte man begonnen den Weg zu sanieren. Dieser ist zwar teilweise immer noch schwierig zu gehen, doch im Vergleich zu unserer Erstbegehung deutlich entschärft worden. Leider hat sich die Insel La Palma, die man normalerweise von hier aus sieht, fast vollständig hinter den Wolken versteckt. Unten angekommen kreuzen wir die Hauptstraße und umgehen den Tunnel von Agulo auf einem schmalen Pfad. Dann erreichen wir wieder den Ort Agulo, welche einer der schönsten von La Gomera ist. Hier ist schon alles für Los Reyes (Heilige Drei Könige) vorbereitet. Neben der Kirche ist schon die Bühne für "die 3 Herren aus dem Morgenland" aufgebaut und bunt geschmückt. Zurück am Auto verstauen wir unsere Wanderstiefel und fahren über die Carretera del Norte in die Inselhauptstadt San Sebastian. Nach ein paar Versorgungseinkäufen fahren wir über die Höhenstraße zurück ins Valle Gran Rey. Unterwegs ist es wieder ziemlich nebelig doch bei Erreichen des Valle sind die dicken Wolken verschwunden. Dennoch ist es hier wolkig und der Sonnenuntergang ist wenig spektakulär. Vor der Bar Maria ist auch hier eine Bühne aufgebaut und viele Kinder des Ortes warten sehnsüchtig auf die Heiligen Drei Könige, da diese, anders als in Deutschland, die "Weihnachtsgeschenke" bringen.

         

Mittwoch, 06.01.2010 - Los Reyes
Vom Roque Agando hinunter nach Benchijigua und Wiederaufstieg zur Höhenstraße - Playa del Medio
   24°C meist sonnig
Um es vorweg zu nehmen, das Wetter von heute in einem Symbol auszudrücken ist unmöglich. Also beziehe ich dieses auf die Orte, wo wir heute hauptsächlich gewesen sind. Nachdem für heute Regen avisiert war starten wir aus dem Valle und schon in Arure hängen die Wolken tief und es ist nebelig und es regnet leicht. Doch in Richtung Garajonay können wir manchmal helle Schattierungen erkennen. So fahren wir entlang der Höhenstraße weiter voller Optimismus durch den Nebel und am Contadero plötzlich wird dieser belohnt. Die Wolken sind plötzlich verschwunden und die Sonne lacht uns entgegen. Der Teide, den wir gegenüber auf Teneriffa sehen hat sich heute eine kleine Wolkenhaube aufgesetzt. Spontan fassen wir den Entschluss, am Roque Agando den Abstieg hinunter zum Weiler Benchijigua in Angriff zu nehmen. Schnell sind die Wanderstiefel geschnürt und unmittelbar am Roque direkt am Waldbranddenkmal beginnt der Weg hinunter ins Tal. Der erste Abschnitt am Sockel des Roque ist extrem steil und relativ rutschig und feucht. nach ca. 20 Minuten Steilabstieg lässt die Steilheit etwas nach und nach Überqueren eines Wasserkanals gehen sogar einige Passagen relativ geradeaus. Nun liegt der Roque Agando bereits um Einiges hinter uns und man hat permanent den mächtigen Felsen im Blick. Bald erkennen wir auch im Tal den Weiler Benchijigua und weiter unten im Barranco Lomo del Gato und El Rumbazo. Den unteren Teil sind wir schon mehrmals gegangen aber der heute begangene Abschnitt fehlte uns noch. Nachdem der Weg eingangs durch dichten Wald führte geht er nun durch Wiesen mit vielen Palmen und Agaven. Ein letzter Abstieg führt nun hinunter und unser Etappenziel Benchijigua ist erreicht. An der kleinen Kapelle machen wir eine kurze Rast und steigen auf dem gleichen Weg wieder hinauf. Im Anstieg lässt sich der Weg zwar besser begehen doch wegen der Steilheit kommen wir doch ins Schnaufen. Nachdem wir das Auto wieder erreicht haben fahren wir via Degollada de Peraza hinunter nach Playa Santiago und weiter zur Playa del Medio. Hier verbringen wir bei Sonnenschein den Rest des Nachmittages am Strand. Das Meer ist heute recht ruhig und es herrscht gerade Ebbe und so können wir gefahrlos im Atlantik bei angenehmen 21°C Wassertemperatur baden. Als wir zurück ins Valle Gran Rey fahren werden ab Imada die Wolken dichter und später in Arure ist es extrem nebelig, dass wir noch langsam fahren können. Nach dem ersten Tunnel ist der Nebel zwar verschwunden doch ab El Guro fängt es kurz an zu regnen. Dort ist in der Ermita de los Reyes gerade die Fiesta zu Gange. Eigentlich wollten wir da mal vorbeischauen aber wegen des Wetters fahren wir dann doch direkt ins Quartier. Als wir dort eintreffen ist der Regen schon wieder vorbei.

         

Donnerstag, 07.01.2010
Inselrundfahrt - Hermigua - Agulo - Vallehermoso - Castillo del Mar - Las Rosas - Arguayoda - Playa del Medio
   24°C meist sonnig
Auch heute zeigt sich das Wetter wieder ziemlich differenziert. Am Morgen ist der Himmel im Valle Gran Rey direkt an der Küste fast wolkenfrei im oberen Tal jedoch ziehen dunkle Wolken. So starten wir auf der Suche nach dem Inselteil mit dem schönen Wetter hinauf nach Arure und fahren dann via Las Hayas zur Höhenstraße. Hier oben sind es nur noch 9°C und es weht ein strammer Wind. So verschieben wir die Wanderung um die Los Roques und La Laja und fahren stattdessen wieder an die Nordküste. Auch die Idee, den Aufstieg zur Cumbre Carbonera, dem Köhlerpass, in Angriff zu nehmen, wählen wir ab da auch hier ein starker Wind weht. Unten an der Küste lockt uns der Sonnenschein und so fahren wir weiter nach Hermigua und Agulo. Der Teide ist heute nur sehr schlecht zu erkennen. Vorbei am Roque Cano fahren wir in Vallehermoso hinunter zum Parque Maritimo. Hier parken wir und laufen die paar Schritte zum leider immer noch bzw. schon wieder geschlossenen Castillo del Mar hinüber. Es ist nicht nachvollziehbar, dass das Schicksal dieses mühevoll wieder aufgebauten Gebäudes an einem Stromanschluss hängt und die UNELCO nicht in der Lage bzw. willens ist, eine Stromzuleitung über ca. 300m zu installieren. Man kann nur hoffen, dass es irgendwann wieder möglich ist, das Castillo del Mar zu besuchen und vielleicht schaffen wir es auch, endlich mal eine Vollmondparty hier zu erleben. Nach diesem Abstecher fahren wir wieder retour bis kurz vor Las Rosas und nehmen hier die enge Straße hinauf zur Carretera Dorsal. Unterwegs kommen uns auf dieser teilweise extrem engen Straße, wo kaum zwei PkW`s aneinander vorbeipassen, mehrere Touri-Reisebusse, welche mit Teneriffa-Ausflüglern auf großer Inselrundfahrt sind, entgegen. Trotz diverser Engpässe ereichen wir die Höhenstraße bei La Laguna Grande und fahren nun wieder hinunter in Richtung Playa Santiago. Unterwegs machen wir vor Imada noch einen Abstecher nach Arguayoda, einem Weiler an der Südküste. Die neu und gut ausgebaute Straße führt uns in endlosen Serpentinen hinunter in Richtung Küste. Während der Fahrt hat man immer wieder beeindruckende Blicke zur Fortaleza und in den Barranco de Erque. Zurück auf der Hauptstraße geht's dann an die Playa del Medio, wo wir den Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein und 25°C verbringen. Auch wenn der Atlantik heute etwas unruhiger als gestern ist, kann man trotzdem auch heute gut baden. Gegen 16:45 Uhr brechen wir auf und fahren via Igualero, Chipude, El Cercado, Las Hayas und Arure zurück ins Valle Gran Rey. Nach einen kurzen Abstecher zur Bar Maria zum Sonnenuntergang, welcher heute nicht sonderlich spektakulär ausgefallen ist, fahren wir nach Vueltas und essen im "El Pescador" lecker zu Abend. Obwohl man bei diesem Namen (Der Fischer) auf ein reines Fischrestaurant tippen könnte liegt man damit falsch. Das mit Abstand meistbestellte Gericht sind die vorzüglichen Pollos asados (Grillhähnchen), die hier ausgesprochen lecker zubereitet und durch eine hauseigene Soße noch verfeinert werden.

         

Freitag, 08.01.2010
Kalvarienberg (Calvario) bei Alajero - Von Imada durch den Barranco de Guarimiar, Steilaufstieg nach Targa und über Alajero zurück nach Imada
   23°C wechselnd bewölkt
Heute früh ist es etwas frischer im Valle. Die Morgentemperatur liegt bei ca. 19°C. Trotzdem ist es sonnig und einem Terrassenfrühstück steht nichts im Wege. Anschließend fahren wir wie schon die letzten Tage hinauf Richtung Arure. Unseren Plan A, den Aufstieg zur Fortaleza bei Chipude müssen wir schon bald begraben, da es bereits ab Las Hayas anfängt zu regnen. So fahren wir weiter und starten Plan B, die Wanderung von Imada dur5ch den Barranco de Guarimiar. Doch auch in Imada ist es nebelig und es regnet leicht. Also wieder ist mal wieder improvisieren angesagt. Wenige hundert Meter weiter in Alajero ist es sonnig und es regnet nicht. So machen wir den Kurzaufstieg auf den Kalvarienberg, welcher durch eine kleine Ermita gekrönt wird und weithin auf der Insel sichtbar ist. Von hier hat man einen wunderbaren Ausblick auf die gesamte Südküste hinunter bis Playa Santiago. Hier sehen wir auch, dass sich die Wolken über Imada verzogen haben und so starten wir den zweiten Versuch zur Abstiegswanderung. Als wir weinige Minuten später nach Imada zurückkehren strahlt die Sonne vom azurblauen Himmel. So kommt doch noch Plan B zum Zuge und wir starten den Abstieg hinunter in einen der schönsten Barrancos der Insel - den Barranco de Guarimiar. Der obere Abschnitt führt durch teilweise noch landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Nach ca. 15 Minuten stehen wir an der Abbruchkante, von wo aus der Weg in den unmittelbaren Barranco hinab führt. Immer wieder hat man imposante Tiefblicke zum Grund hinunter und an vielen Stellen geht es um Einiges abwärts. Schwindelfrei sollte man für diese Tour unbedingt sein. Nach einer reichlichen Stunde erreichen wir Guarimiar, den kleinen Weiler am Fuße des Barrancos. Hier beginnt nun der Steilaufstieg durch unzählige Serpentinen hinauf nach Targa. Wir sind nicht böse darüber, dass genau am Beginn des Aufstieges einige Wolken aufziehen und somit der Aufstieg nicht ganz so schweißtreibend ist. Als wir oben an der Kammscharte ankommen machen wir ein kleines Picknick vor einer Traumkulisse. Uns liegt wie auf einer Modelleisenbahn der gesamte Barranco zu Füßen und zur linken Seite sieht man den gewaltigen Roque Agando und gegenüber Pico del Teide, der sich auch heute wieder eine Wolkenhaube aufgesetzt hat. Optimistisch wie wir sind wollen wir dann ab Targa mit dem Linienbus wieder in Richtung Imada zurückfahren, wo ja unser Mietwagen steht. Wir sind auch überpünktlich an der Haltestelle und selbst der Bus ist pünktlich da....doch der Busfahrer winkt und fröhlich zu....und fährt weiter. Ja das ist Busfahren auf La Gomera...verlasse dich auf den Bus...und du bist verlassen. Also heißt es den Weg bis Imada auch noch wieder aufsteigen, um das Auto zu holen. Nach einer Stunde Fahrt kommen wir dann wieder ins Valle zurück und genießen den heute prächtigen Sonnenuntergang wie immer untermalt durch die Trommler an der Playa vor der Bar Maria.

         

Samstag, 09.01.2010
Aufstieg auf die Fortaleza de Chipude (1243m) - Playa del Medio
   21°C wechselnd bewölkt
In der letzten Nacht hat es wieder etwas abgekühlt doch wir haben immer noch ca. 18°C. Im Vergleich zu den Temperaturen welche derzeit aus Deutschland gemeldet werden ist das geradezu tropisch. Trotzdem scheint im Valle Gran Rey die Sonne, so dass wir uns entschließen, die schon mehrmals geplante Tour hinauf zur Fortaleza zu machen. Oben bei Las Hayas zweifeln wir mal wieder an unserem Vorhaben, da es inzwischen wolkig ist. Doch je näher wir an Chipude herankommen, desto sonniger wird es und als wir hinter Chipude Richtung La Dama einbiegen hat sich das Wetter so stabilisiert, dass wir den Aufstieg auf die Fortaleza wagen wollen. Unmittelbar an einem markanten Trafohäuschen im Ortsteil Pavon beginnt der Aufstiegsweg. Kurze Zeit später biegen wir scharf nach rechts ab und erreichen alsbald den Fortalezasattel. Schon im letzten Jahr hat man den Aufstieg über die Felsenspalte etwas entschärft, so dass man auch als Nicht-Kletterer hier hinauf kommt. In den Jahren zuvor war der Weg ambitionierter und wir hatten da noch mehr Mühe. Vor uns arbeitet sich ein älteres Ehepaar mit Kletterausrüstung nach oben. Diese besteht allerdings nur aus einem um den Bauch gebundenen Seil. Wir waren froh als wir die Beiden unbeschadet überholt hatten. Nach einem ersten Aufstieg geht der Weg zum Gipfel noch über eine kurze Kraxelpassage und kurze Zeit später stehen wir auf dem mächtigen Plateau der Fortaleza. Kaum sind wir am Gipfelkreuz angelangt ziehen viele Wolken aus dem Barranco de Erque nach oben. Kurze Zeit später ist es zugezogen und nur gelegentlich finden wir eine Wolkenlücke, um von der Insel noch was zu erspähen. Die Nachbarinseln La Palma und El Hierro sind heute nicht auszumachen, lediglich den Roque de los Muchachos auf La Palma erblicken wir einmal kurz durch die Wolken. Nach kurzem Biwak steigen wir wieder hinunter. Als wir unten angelangt sind ist der gesamte Tafelberg von dichten Wolken umhüllt. Glück gehabt und das richtige Timing erwischt. Ursprünglich hatten wir im Anschluss noch eine Rundtour hinunter in den Barranco de Erque geplant. Da die Wolken aber genau der herkommen ändern wir unseren Ablauf und fahren hinunter zur wettersicheren Südküste in Richtung Playa Santiago. Doch auch hier ist es heute wolkig und nur ab und zu lugt die Sonne hervor. Trotzdem nutzen wir den Nachmittag, um an der Playa del Medio zu relaxen, wo es trotz der Wolken angenehm mild bei 21°C ist. Zurück im Valle Gran Rey gehts nach kurzen Zwischenstopp im Quartier weiter nach Vueltas, wo wir mal wieder im "Abisinia" lecker zu Abend essen. Heute stehen Chopitos (kleine Tintenfische) und Conejo en salmorejo (Kaninchen in kanarischer Soße) auf unserer Speisekarte.

         

Sonntag, 10.01.2010
Rundwanderung Imada - Bco. de los Jargus -  El Azadoe - Imada -- Baden an der Playa del Medio
   23°C unterschiedlich bewölkt, Regenschauer in den Bergen, Sonnenschein an der Südküste
Schon heute Nacht hören wir den Regen. Auch am Morgen regnet es sogar unten an der Küste im Valle Gran Rey. Zur Frühstückszeit hört der Regen im Tal auf und so starten wir auch heute optimistisch hinauf zur Höhenstraße. Ab Arure fängt es wieder an zu regnen. Bei der Fahrt aus dem Valle haben wir schon gesehen, dass der große Wasserfall El Lance, welcher nur selten Wasser führt über die Felskante schießt. Auch die ganze Strecke bis zur Höhenstraße fahren wir im Regen. Auch die Hoffnung, dass es ab dem Contadero aufzieht (...das hat schon des Öfteren geklappt) müssen wir leider aufgeben. So entschließen wir uns, statt der eigentlich geplanten Tour nach La Laja und den Roques nach Imada zu fahren. Hier ist gerade die Grenze zwischen Sonnenschein und Regenzone. Wir kommen in einem Regen-Sonne-Gemisch an. Trotzdem starten wir unsere Tour rund um Imada. Vor einigen Jahren sind wir diese Tour schon einmal ähnlich begangen. Damals sind wir von der Olsen-Hütte nach unten abgestiegen, während wir heute Imada als Ausgangspunkt für unsere Rundtour wählen. Hinter der Bar "Acrilia" geht es zunächst steil bergan und der Weg führt am nördlichen Hang aus dem Tal von Imada hinauf. An der höchsten Stelle wechseln wir in den Barranco de los Jargus hinüber. Hier führt der Weg hanghaltend durch Agaven und Kakteen über verlassene Terrassenfelder. Während der gesamten Strecke haben wir immer wieder phantastische Blicke hinunter in den Barranco de Guarimiar, wo wir vorgestern waren. Fast der gesamte Wegverlauf dieser Tour liegt uns heute zu Füßen. Bald schon kommen die Ruinen von El Azadoe in Sicht. Diese sind total verfallen und liegen am Kamm des Lomo del Gato (Katzenbuckel), welcher der Kamm zwischen den Barrancos von Benchijigua und Guarimiar darstellt. Hier biegt der Weg schroff nach rechts in den Barrancogrund ab und bald sehen wir die Häuser von Imada wieder vor uns liegen. Nach Rückkehr in Imada machen wir uns auf den Weg zur Südküste an unseren "Hausstrand", der Playa del Medio. Hier herrscht purer Sonnenschein bei 24°C und das Meer ist heute ohne jegliche Wellen, was wir hier nur sehr selten erlebt haben. So genießen wir wir den Nachmittag bei besten Badewetter. Im späten Nachmittag fahren wir dann zurück ins Valle, wo wir pünktlich zum Sunset bei Maria eintreffen. Den Tag lassen wir dann im "Pinicchio" in La Puntilla ausklingen.

         

Montag, 11.01.2010
Rund um die Roques - Vom Roque Agando über die Degollada de Peraza nach La Laja und zurück - Playa del Medio
   23°C sonnig
Heute meint es das Wetter so richtig gut mit uns. Auch wenn es an anderen Tagen am Morgen ca. 2-3°C wärmer war, so sehen wir heute früh keine Wolke am Himmel. Auch als wir nach Arure hinauf fahren lacht die Sonne von einem azurblauen Himmel, was an dieser Stelle eher selten ist. Nach der Fahrt über die Höhenstraße kommen wir am Waldbranddenkmal unmittelbar vorm Roque Agando an und parken dort unseren Mietwagen. Nach kurzer Zeit biegt hier ein Wanderweg zur Ermita de las Nieves ab, welchen wir einschlagen. Nach kurzem Aufstieg stehen wir an der kleinen Ermita und haben hier einen phantastischen Ausblick auf den Teide vis-a-vis auf Teneriffa. Den Blick auf den mächtigen Vulkangipfel haben wir fast auf der gesamten Wanderstrecke vor uns. Nach der Ermita geht der Weg leicht bergab zur Degollada de Peraza. Hier, wo im letzten Jahr ein großer Felssturz die Insel-Hauptstraße verschüttet hat, beginnt unser Abstieg hinunter nach La Laja. Der Weg ist zwar mit Steinen gepflastert doch da der obere Teil der Strecke fast ausnahmslos im Schatten liegt ist der Weg extrem glatt, da die Feuchtigkeit der letzten Tage noch nicht getrocknet ist. Während wir immer wieder den Blick auf den Teide haben erreichen wir den Talort La Laja von wo aus wir sogleich wieder den Aufstieg in Angriff nehmen. Während des Wiederaufstieges finden wir viele Pilze und wir sind schon in Versuchung, diese heute Abend in der Pfanne zu brutzeln. Das lassen wir dann doch und erreichen nach ca. 1 Stunde Steilaufstieg die Degollada del Tanque. Den Verfall dieser Schutzhütte haben wir in den letzten Jahren miterleben können und es wird sicher nicht mehr lange dauern, bis sie nur noch ein Schutthaufen ist. Von hier hat man ein tolles Panorama auf die Roques. Vor allem der Roque Ojilia bildet von hier aus eine wunderbare Kulisse. Nach einer kurzen Rast steigen wir weiter die letzten paar Höhenmeter bis zur Carretera Dorsal auf, wo wir am Fuße des Roque Agando unser Auto geparkt haben. Nach unserer Wanderung haben wir unbedingt noch eine Abkühlung verdient und so fahren wir hinunter zur Playa del Medio. Hier herrscht auch heute bestes Badewetter bei angenehmen 23°C und ruhiger See. Nachdem wir die Sonne maximal genossen haben machen wir uns auf den Rückweg ins Valle Gran Rey, wo wir exakt pünktlich zum Sonnenuntergang eintreffen.

         

Dienstag, 12.01.2010
Abstiegswanderung von El Cercado zurück ins Valle Gran Rey
   23°C sonnig
Noch vor dem Frühstück müssen wir unseren Mietwagen wieder zurückbringen. Nun sind wir also wieder auf den spärlich fahrenden Bus angewiesen, doch da es eine Vielzahl von Wanderungen direkt im Valle Gran Rey gibt, ist das kein wirkliches Problem. Am Vormittag schlendern wir erst noch etwas durch das Valle in Richtung La Playa und anschließend springen wir noch einmal in den Pool unseres Appartements. Dann nehmen wir den 14:00 Uhr-Bus, welcher uns hinauf nach El Cercado bringt. Der Bus braucht für die Strecke hinauf eine knappe Stunde und wir werden, allerdings auf einer deutlich direkteren Route wieder zum Ausgangspunkt hinunterwandern. El Cercado liegt ca. 1000 Meter über dem Meer und normalerweise ist es hier schon deutlich kühler. Heute hingegen ist es sehr mild und außer ein paar leichten Schleierwolken ist der Himmel blau und es ist windstill, also bestes Wanderwetter. An der Bar Maria in El Cercado beginnt unser Abstieg und schon zu Beginn haben wir eine tolle Fernsicht. Am Horizont erblicken wir El Hierro und westlich erheben sich die zwei Spitzen der Nachbarinsel La Palma aus dem Meer. Schon nach wenigen Metern eröffnen sich herrliche Tiefblicke in den Barranco de Valle Gran Rey. Nachdem wir beim letzten Mal diese Wanderung in den Vormittagsstunden gemacht haben sind wir nun bewusst am Nachmittag unterwegs, da nun die Sonne den Barranco erreicht hat und alles voll im goldgelben Sonnenlicht erscheint. Der Weg führt über eine Vielzahl von Serpentinen hinab und an einigen Stellen ist es schon relativ steil. Ebenso sollte man bei dieser Tour keine Höhenangst haben und schwindelfrei sein, da einige Passagen etwas ausgesetzt sind. Nach 1,5 Stunden Abstieg erreichen wir La Vizcaina. Hier mündet der Weg in die Strecke, welche wir schon vom Abstieg von Las Hayas her kennen, ein. Über El Hornillo, Chelé, die Ermita de los Reyes und El Guro erreichen wir nach ca. 3 Stunden Gesamtwanderzeit das 1000 Höhenmeter tiefer gelegene La Playa, wo wir genau richtig zum Sonnenuntergang eintreffen.

         

Mittwoch, 13.01.2010
Mit der Benchi-Express nach Playa Santiago
   24°C sonnig
Heute starten wir mal wieder etwas ruhiger in den Tag. Nach dem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück in der angenehmen Morgensonne machen wir uns in Richtung Vueltas zum Hafen auf den Weg. Hier geht um 10:30 Uhr die Benchi-Express, die kleine Fähre in Richtung Teneriffa. Bis dahin wollen wir natürlich (noch) nicht fahren sondern nur bis Playa Santiago im Süden La Gomeras. Schnell sind die Tickets gelöst und wir löhnen nicht einmal 10,- EUR para Ida y Vuelta (Hin- und Rückfahrt). Leider hat die Fähre nur Innenplätze und die Scheiben der Fähre sind bis auf zwei bis drei Ausnahmen derart salzverkrustet, dass man von der wilden Südküste praktisch nichts sehen kann. Glücklicherweise erhaschen wir einen der begehrten Plätze und so sehen wir die Klippen und ebenso die Fortaleza und den Calvario mal von der Seeseite. Pünktlich um 10:50 Uhr kommen wir in Playa Santiago an. Wir bummeln durch den Ort und schlendern über die neu gestaltete Avenida Maritima. Am Ende der Bucht liegt unterhalb des Hotels Jardin Tecina der zugehörige "Club Laurel". Ganz hübsch angelegt und vom oben auf den Klippen liegenden Hotel per Fahrstuhl, welcher in die Felsen getrieben wurde, erreichbar. Wir gehen wieder zum Ort zurück und relaxen am Strand und bei einem Bad im Atlantik. Dann kommt auch schon wieder unsere Fähre, welche uns gegen 15:20 Uhr zurück ins Valle Gran Rey bringt. Die Benchi-Express ist eine sehr kleine Fähre und damit nimmt sie die Wogen des Meeres gut an, anders ausgedrückt, sie schaukelt heftig. Während die Hinfahrt noch recht moderat war hat Ines bei der Rückfahrt sehr mit dem Seegang zu kämpfen. Am Abend zieht es uns dann wieder zur Bar Maria, wo heute die Sonne wieder einen echten Touchdown hinlegt, wie schon die letzten beiden Tage. Den Tag lassen wir im El Pescador bei Pollo asado und Gambas al Ajillo ausklingen.

         

Donnerstag, 14.01.2010
Relaxen im Valle Gran Rey - Playa Vueltas
   23°C wechselnd bewölkt
Auch heute lassen wir es uns im Valle gut gehen. Heute ist der erste Tag, an dem es am Morgen ziemlich wolkig ist. So fahren wir nicht wie ursprünglich geplant mit dem 08:00 Uhr-Bus hinauf zur Höhenstraße sondern entscheiden uns dann doch für ein gemütliches Frühstück, welches bei der anderen Variante zwangsläufig auf der Strecke geblieben wäre. Anschließend bummeln wir in Richtung La Playa und von da über Borbalan, wo wir diverse Einkäufe erledigen, zurück ins Appartement. Inzwischen ist es sonnig und die Wolken haben sich verzogen und so beschließen wir, den Nachmittag am Strand von Vueltas bei besten Badebedingungen zu verbringen. Am Abend ziehen wieder Wolken auf doch in Richtung Westen bleibt ein Streifen wolkenfrei, wodurch wir auch heute einen tollen Sonnenuntergang vor der Bar Maria erleben. Neben den obligatorischen Trommlern bieten heute auch eine kurze Flamenco-Show und diverse andere Darsteller ihre Künste dar.

   

Freitag, 15.01.2010
"Luftiger" Aufstieg über den Kirchenpfad zum Roten Schichtband und Steilabstieg nach La Vizcaina
   24°C sonnig
Nachdem wir uns auch heute nicht für den 08:00 Uhr-Bus motivieren können starten wir nach dem Frühstück entlang der Straße nach Arure. Ursprünglich hatten wir den Abstieg von El Cercado über die Alm La Matanza und weiter über das Rote Schichtband geplant. Da wir nur bis El Guro eine Mitfahrgelegenheit haben planen wir um und starten von El Guro und der Ermita de los Reyes. Das heißt, dass wir statt von oben abzusteigen den Steilaufstieg über den Kirchenpfad bewältigen müssen. Glücklicherweise liegt der in den Vormittagsstunden größtenteils noch im Schatten, so dass wir nach ca. 1 1/4-Stunden oben an der Kammhöhe stehen. Nach den ca. 600 Hm Aufstieg über den Geröllweg machen wir hier die erste Pause und genießen das Panorama ins Valle Gran Rey bzw. zur anderen Seite in den Barranco de Argaga. Das Ganze bei totaler Windstille und warmem Temperaturen. Der weitere Weg führt uns im Barranco de Argaga noch weiter bergan um an einer markanten Felsnase wieder auf die Seite des Valle Gran Rey zu wechseln. Hier beginnt, anfangs als Serpentinenweg steil bergab, später dann auf einen schmalen Pfad höhehaltend, der Weg entlang des Roten Schichtbandes. Wenn man die Wegstrecke aus einiger Entfernung betrachtet kann man sich nicht vorstellen, dass dort überhaupt ein Weg entlang führt. An manchen Stellen ist der Pfad nur 30 cm breit und unmittelbar daneben geht es teilweise einige 100 Meter abwärts. Man sollte also unbedingt schwindelfrei sein und diesen Weg nur bei stabiler Wetterlage und nicht nach Regen bzw. starken Wind begehen. Alles das passt heute und so haben wir uns für diese (im Rother-Wanderführer als schwierig gekennzeichnete) Tour entschieden. Während des gesamten Weges hat man einen Blick wie von einem Aussichtsbalkon. Bevor wir wieder absteigen nutzen wir an einer etwas breiteren Stelle die Gelegenheit zu einem kurzen Picknick. Als wir im Tal schon die Häuser von La Vizcaina sehen endet das Schichtband und wir müssen zuerst auf einen steilen Serpentinensteig, später über eine Geröllhalde, absteigen. An manchen Stellen geht es dann nicht ohne Zuhilfenahme der Hände. Wohlbehalten erreichen wir La Vizcaina und nehmen von dort den schon von anderen Wanderungen in dieser Ecke bekannten Rückweg über die Ermita Los Reyes nach La Calera. Nach dem Sonnenuntergang, den wir heute am Charco del Conde erleben, geht's mal wieder zum Abendessen ins Abisinia.

         

Samstag, 16.01.2010
Abstiegswanderung vom Roque Agando durch den Barranco de Benchijigua über Pastrana nach Playa Santiago
   26°C sonnig
Unbarmherzig klingelt um 06:45 Uhr der Wecker. So kann Urlaub sein hier auf La Gomera, zumindest dann, wenn man auf den 08:00 Uhr-Bus angewiesen ist. Den benutzen wir nämlich heute. Das Frühstück reduziert sich auf eine Tasse Kaffee und dann bringt uns der Bus in ca. 1 1/2-Stunden Fahrt hinauf zum Roque Agando. Schon auf der Fahrt erleben wir eine phantastische Fernsicht. Die Nachbarinseln La Palma und El Hierro liegen vollkommen klar und von der Morgensonne angestrahlt vor uns. Als wir am Roque Agando ankommen sehen wir auch die Inseln in Richtung Nordosten. Teneriffa mit dem imposanten Teide und selbst Gran Canaria sehen wir in der Ferne. Einige Fotos später beginnen wir direkt am Fuß des Roque Agando den Steilabstieg ins Tal von Benchijigua. Den ersten Teil sind wir erst vor ein paar Tagen gegangen doch die ganze Strecke bis hinunter an die Küste haben wir bisher noch nicht absolviert. Nach einer reichlichen Stunde sind wir im Weiler Benchijigua angekommen wo wir uns an der kleinen Kapelle ein schattiges Plätzchen suchen, um erst einmal zu frühstücken. Nach einem kurzen ersten Picknick nehmen wir die nächste Etappe nach Lo del Gato und weiter nach Pastrana in Angriff. Immer wieder hat man einen tollen Blick auf das Tal, welches an der Nordseite vom Roque Agando gekrönt wird. Lo del Gato lassen wir rechts liegen und erreichen als nächsten Ort Pastrana. Dieser kleine Ort liegt oberhalb eines weiteren kleinen Ortes namens El Rumbazo genau an der Stelle, wo die Barrancos de Benchijigua und Guarimiar sich zum Barranco de Santiago vereinigen. Ab dem nächsten Ort Taco führt der Weg entlang der Straße und wir haben Glück und werden von einem netten Canario mit seinem Lieferwagen mitgenommen. So sind wir bereits überpünktlich wieder in Playa Santiago zurück. Die Zeit nutzen wir, um uns im Atlantik bei einem erfrischenden Bad abzukühlen. Nachdem heute schon ganztägig nicht eine einzige Wolke zu sehen war sind auch die Temperaturen entsprechend hoch. Hier in Santiago, wo es meist noch wärmer als im Valle Gran Rey ist, sind mindestens 26°C. Pünktlich um 15:20 Uhr kommt die Benchi-Express und bringt uns in ca. 20 Minuten Fahrt zurück ins Valle Gran Rey. Nach kurzem Stopp im Appartement gehen wir auch heute zur Bar Maria, um den Sonnenuntergang, welcher auch heute wieder prächtig ausfällt, zu erleben. Auf dem Rückweg kommen wir am Pinocchio nicht vorbei und essen hier zu Abend.

         

           

Sonntag, 17.01.2010
Relaxen im Valle Gran Rey - Playa Vueltas - La Playa
   28°C sonnig
Nachdem wir gestern sehr zeitig gestartet sind haben wir heute unserem Wecker Zurückhaltung verordnet und ihn einfach abgestellt. Schon gestern hat sich angedeutet, dass es heute noch wärmer werden würde. Beim morgendlichen Gang zu Pan de Vueltas zeigt das Thermometer der gegenüber liegenden Farmacia bereits 20,5°C. Nach einem ausgiebigen Frühstück bummeln wir dann noch etwas durch Borbalan und sehen, dass eben jenes Thermometer sich schon auf 28°C hochgearbeitet hat. Die Sonne strahlt auch heute von einem absolut wolkenlosen und azurblauen Himmel so, wie wir es um diese Jahreszeit bisher nicht erlebt haben. Nachdem wir ein Stück in Richtung Finca Argayall gelaufen sind sehen wir, dass an der Playa Argaga auch heute wieder solch ein Wellengang ist, dass wir bei den dort vorherrschenden großen Steinen nicht gefahrlos ins Wasser kommen. So machen wir es uns dann doch an der Playa Vueltas bequem und verbringen den Nachmittag dort am Strand. Nach einem Zwischenstopp im Quartier machen wir uns wie (fast) jeden Abend auf den Weg nach La Playa zur Bar Maria, wo auch heute wir der Sonnenuntergang "betrommelt" wird. Ebenso erleben wir wieder diverse Darbietungen von "Strandkünstlern". Heute Abend haben wir hier leichten Calimaeinfluss und man sieht mehr feinen Dunst bzw. Staub in der Luft. Der damit verbundene Südost-Wind beschert uns auch heute Abend noch Temperaturen von deutlich über 20°C, so dass wir noch bis spät abends im T-Shirt auf unserer Terrasse sitzen können.

         

Montag, 18.01.2010
Relaxen im Valle Gran Rey - Playa del Inglés
   23°C sonnig, leichter Calima
Heute nun ist schon unser letzter Urlaubstag. Den wollen wir nochmals ganz entspannt angehen und die Seele baumeln lassen. Da wir morgen bereits gegen 08:00 Uhr in Richtung Fähre starten müssen und wir so nur ein kurzes Frühstück erleben werden genießen wir heute letztmalig ein ausgiebiges Frühstück auf unserer Terrasse. Anschließend bummeln wir entlang der Avenida Maritima nach la Playa und von dort weiter zur Playa del Inglés. Hier brausen auch heute wieder gigantische Wellen herein, so dass an baden nicht zu denken ist. Ebenso macht sich noch mehr als gestern der Einfluss des Calima bemerkbar. Die Sonne wird von der sandhaltigen Luft "gefiltert" und hat kein goldgelbes sondern eher weißes Licht. Zurück im Quartier müssen wir dann zwangsläufig die Koffer packen. Am Abend steuern wir ein letztes Mal in Richtung Vueltas, wo wir im "Abisinia" unseren diesjährigen Aufenthalt gastronomisch ausklingen lassen.

   

Dienstag, 19.01.2010
Heimreise
   23°C sonnig, immer noch Calima
Leider fällt heute das Terrassenfrühstück aus. Überpünktlich gegen 07:45 Uhr steht ein Taxi vor unserer Tür und bringt uns in ca. 1-stündiger Fahrt nach San Sebastian. Von hier aus startet erst um 10:30 Uhr die Fred Olsen-Express. Inzwischen sind wir auf der Fähre angelangt und die Zeilen entstehen an Bord, da wir hier auch auf "hoher See" online sind. So haben wir auch gerade auf der website von Air Berlin erfahren, dass unser Flieger mal wieder Verspätung hat. Somit ist unser Urlaub mal wieder Geschichte. Auf alle Fälle war das Wetter dieses Jahr vom Feinsten, deutlich wärmer als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Da ist  es fast schon überflüssig zu erwähnen, das die Planungen für den nächsten Aufenthalt auf La Gomera gedanklich schon im Gange sind. Bis dahin, hasta luego.