Portugal - Madeira     25. Juli - 01. August 2006

          
Dienstag, 25. Juli 2006
Anreise nach Madeira
Nach drei-jähriger Pause steht für uns nun wieder einmal Madeira auf unserer Urlaubsliste. Während Jenny in der Zwischenzeit "fast schon ständig" auf der Insel war, wird es für uns wieder einmal Zeit. Also starten wir mit der AirBerlin vom Flughafen Nürnberg aus in Richtung Funchal, wo wir pünktlich um 16:20 Uhr landen. Hier werden wir von bewölkten Himmel und lauen 23°C empfangen. Geradezu angenehm im Vergleich zu den Temperaturen, welche zuletzt zu Hause in Deutschland geherrscht haben. Mit einem kleinen Minibus erreichen wir unser Appartement-Hotel Avenue-Park, direkt im Zentrum von Funchal gegenüber dem Casino. Es ist nicht gerade ruhig gelegen, bietet aber durch seine zentrale Lage einen guten Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen. Am Abend drehen wir noch eine erste Runde durch Funchal und Essen lecker in der Altstadt (Zona Velha) im Restaurant Le Jardin.

                    

Mittwoch, 26. Juli 2006
Funchal - Monte - Poiso-Paß - Ribeiro Frio - Kurzwanderung zu den Balcoes - Cruz - Wanderung Levada do Castelejo - Praia Formosa
Nachdem wir pünktlich unseren Mietwagen übernommen haben und uns aus der extrem engen Hotel-Tiefgarage gequält haben, starten wir kurz nach 09:00 Uhr in Richtung Berge. Über Monte und den Poiso-Paß fahren wir zuerst nach Ribeiro Frio, wo wir an der Forellenzuchtstation parken. Hier starten wir unsere erste Kurzwanderung zu den Balcoes. Während wir selbst in der Sonne wandern haben wir leider das Pech, das Panorama nur eingeschränkt erleben zu können, da die höchsten Gipfel Madeiras sich in den Wolken verstecken. Nach ca. 1 Stunde sind wir wieder am Auto zurück und fahren weiter an die Nordküste nach Cruz. Hier parken wir in der kleinen Ortschaft und starten unsere Wanderung entlang der Levada do Castelejo. Diese führt anfangs durch den Ort um dann im weiteren Verlauf in ein Tal abzubiegen. Auf dieser einsamen Tour treffen wir kaum andere Wanderer und wir genießen die Ruhe. Nach ca. 90 Minuten erreichen wir die Quelle der Levada und die Gumpen nutzen wir für ein erfrischendes Bad. Auf gleichem Weg geht es zurück und wieder retour nach Funchal. Hier nehmen wir an der Praia Formosa noch ein erfrischendes Bad im Atlantik.

                    

Donnerstag, 27. Juli 2006
Funchal - Encumeada-Paß - Levada do Folhadal/Levada Grande - Levada do Norte - Praia Formosa - Abendbummel durch Funchal
Wir immer früh am Morgen starten wir gegen 08:45 Uhr in Richtung Serra do Agua und weiter hinauf zum Encumeada-Paß. Hier oben in 1007m Höhe parken wir und genießen das Panorama zu beiden Seiten der Insel. Direkt an der kleinen Bar am Paß beginnt unsere heutige Wanderung. Entlang der Levada haben wir hier einen phantastischen Blick hinunter ins Tal und auf die höchsten Berge von Madeira. Auch den markanten Pico Grande haben wir ständig im Visier. Nach ca. 15 Minuten erreichen wir den ersten Tunnel. Hier durchquert die Levada den Berg und nach 600m Tunnel kommt man auf der anderen Seite wieder ans Sonnenlicht. Gut, dass wir unsere Taschenlampen mit dabei haben. Die Levadas werden in dieser Jahreszeit von Hortensien und von Agapanthus (Afrikanische Liebesblume) gesäumt. Ebenso blühen verschiedene Lilien und Orchideen und immer wieder wilde Fuchsien. Ein Fest für Botaniker und nicht nur für diese....Kurz vor einem zweiten Tunnel rauscht ein Wasserfall hinunter ins Tal. An dieser Stelle endet zwar die Beschreibung in unserem Wanderführer, doch wir wollen noch weiter. Also durchqueren wir auch den ca. 850m langen zweiten Tunnel um kurz danach noch zwei weitere Tunnel zu bezwingen. Je weiter wir vordringen desto urwüchsiger wird die Umgebung. Inzwischen sehen wir unten im Tal Sao Vicente an der Nordküste. Wir schauen aus ca. 1200m Höhe hinunter ins Tal und sehen, wir gegen Mittag nun die Wolken aufziehen. Also drehen wir an einem Levadahaus um und gehen den gleichen Weg zurück zum Encumeada-Paß. Zurück in Funcahl erfrischen wir uns im warmen Atlantik (23°C) an der Praia Formosa. Abends bummeln wir wieder durch Funchal und entdecken das Restaurant "Romana" in der Zona Velha.

                    

Freitag, 28. Juli 2006
Funchal - Encumeada-Paß - Sao Vicente - "Waschstraße" - Seixal - Porto Moniz - Wanderung bei Lamaceiros entlang der Levada do Janela - Paul da Serra - Funchal
Wieder fahren wir auf der Schnellstraße Richtung Ribeira Brava bis zum Ende und dan weiter hinauf zum Encumeada-Paß. Diesmal fahren wir zur anderen Seite wieder hinunter Richtung Sao Vicente. Zuerst biegen wir in die moderne Tunnelstraße ab um dann mehrfach die offenen Abschnitte der alten Straße zu befahren. Dieser Abschnitt hat den Beinamen "Waschstraße", da die von oben herabstürzenden Wasserfälle direkt auf der Straße ankommen und so für eine kostenlose Wagenwäsche sorgen. Über Seixal geht's dann weiter nach Porto Moniz und wieder hinauf zum Startpunkt unserer Wanderung, den Ort Lamaceiros. Hier wandern wir entlang einer top-gepflegten Levada. Anfangs durch Eukalytuswälder, später dann durch Lorbeer und Baumheide. Nach ca. 90 Minuten erreichen wir einen ersten Tunnel, welchen wir in etwa 10 Minuten durchqueren. Am Ausgang gelangen wir in einen feuchten grünen Kessel. Diesen umrunden wir und gelangen gleich im Anschluß an einen weiteren Tunnel. Dieser ist zwar kürzer aber nicht gerade in den Fels getrieben, so dass wir den Ausgang anfangs nicht sehen können. Wir laufen dann noch eine Viertelstunde weiter bis zu einem Levadahaus, wo wir picknicken. Zurück nehmen wir den gleichen Weg. Für die Rückfahrt nach Funchal haben wir uns die Strecke über die Hochebene Paul da Serra ausgewählt. Kaum oben angekommen sind wir total von Wolken eingehüllt. Nun beginnt ein ständiges Wechselspiel zwischen Wolken und stahlblauen Himmel. Nach Fotostopps bei Rabacal und oberhalb des Encumeada-Passes fahren wir zurück ins Quartier nach Funchal.

                    

Samstag, 29. Juli 2006
Funchal - Cabo Girao - Encumeada-Paß - Wanderung zum Cascalho - Sa Vicente - Santana - Faial - Poiso-Paß  - Funchal
Auch am heutigen Morgen starten wir recht früh. Wir beginnen den Tag mit einen kurzen Trip zur zweithöchsten Steilklippe der Welt, dem Cabo Girao. Hier geht es senkrecht 580m in die Tiefe (die höchsten Klippen befinden sich übrigens auf Taiwan). Nach einigen Fotos und dem obligatorischen Panoramablick brechen wir wieder auf und fahren wieder unsere Lieblingsstrecke hinauf zum Encumeada-Paß. Auch unsere heutige Wanderung zur Cascalho startet an diesem Punkt (1007m nN). Die ersten 15 Minuten ist unser Weg identisch mit unserer Tour vom Donnerstag. Nur durchqueren wir nicht den Tunnel in Richtung Norden, sondern bleiben am Weg entlang der Levada Folhadal/Levada Grande oberhalb der Serra do Agua. Immer wieder bieten sich phantastische Ausblicke auf die Bergwelt Madeiras. Auch zieht heute der "Wolkenwasserfall" auf, so dass wir die Passatwolken über den Encumeada-Paß fließen sehen. Nach Durchquerung eines kurzen Tunnels (500m) stehen wir alsbald am Eingang eines der längsten Levadatunnels, welche Madeira zu bieten hat. Dieser Tunnel führt hinüber zum Cascalho und ist 2 Km lang und man braucht ca. 30min für die Durchquerung. Nachdem wir die Regenjacken und die Taschenlampen startklar haben, steigen wir in den Tunnel ein. Leider müssen wir nach ca. 150m abbrechen, da der Schlamm in der Röhre so tief ist, dass Jenny schon in ihre Schuhe "eingeschöpft" hat und Mühe hat, den Wanderschuh aus dem Schlamm wieder herauszubekommen. So kehren wir auf gleicher Strecke zum Paß zurück. Von hier fahren wir entlang der Nordküste über Sao Vicente, Ponta Delgada, Santa nach Faial, wo wir in der neuen Zona Balnear uns im Atlantik erfrischen. Unterwegs erleben wir die unterschiedlichen Straßen Madeiras. Bei Ponta Delgada hatte ich schon Sorge, dass ich einen Einbahnstraße verkehrt herum befahren habe. Selbst bei entgegenkommenden Pkw geht es nur mit eingeklappten Spiegeln aneinander vorbei. Doch diese Strecke wird auch von Bussen befahren. Wenige Kilometer weiter durchfahren wir hochmoderne Tunnel und sind so schnell in Santana. Weiter nach Faial fahren wir hinauf über den Poiso-Paß und wieder hinunter über Monte nach Funchal. Heute Abend bummeln wir wieder durch die Zona Velha und Essen im "Romana".

                    

Sonntag, 30. Juli 2006
Funchal - Sunrise am Pico do Arieiro (1818m) - Funchal - Santana - Queimadas  - Wanderung zum Calderao Verde - Machico - Praia Formosa - Funchal
Heute steht etwas Besonderes auf dem Plan. Wir wollen den Sonnenaufgang auf einem der höchsten Berge Madeiras, dem Pico do Arieiro (1818m) erleben. Unbarmherzig klingelt der Wecker kurz nach 05:00 Uhr und wir starten gegen 05:30 Uhr in Richtung Berge. Als wir auf dem Gipfel eintreffen sind wir noch die Einzigsten und es ist noch stockdunkel. Lediglich Richtung Osten zieht ein orangeroter Streifen auf. Alsbald erweitert sich der Kreis der Enthusiasten und wir erleben kurze Zeit später ein herrliches Schauspiel, als sich die Sonne in ziemlicher Geschwindigkeit durch die Wolkendecke, auf welche wir von oben herab sehen, nach oben schiebt. Dabei weht ein heftiger Wind, so dass ich kaum die Kamera fixieren kann. Wir haben Glück und können gerade noch den Rückweg antreten, bevor die Straße wegen des heute stattfindenden Festes auf dem Gelände unterhalb des Picos gesperrt wird. Um 08:30 Uhr sind wir wieder zurück im Quartier, wo wir erstmal frühstücken. Danach brechen wir zur zweiten Etappe auf. Diese beginnt in Queimadas oberhalb von Santana. Hier wandern wir unterhalb des Pico Ruivo (höchster Berg von Madeira 1861m) zum grünen Kessel, dem Calderao Verde. Nach knapp 2 Stunden und Durchquerung von 4 Tunneln stehen wir in dem schattigen Kessel, wo ein Wasserfall aus mehreren 100m Höhe zu Tal stürzt. Wir gegen noch ein paar Meter weiter in Richtung Calderao do Inferno, doch brechen wir dann aufgrund des ziemlich verfallenen Zustandes der Levada ab und machen ein Picknick. Zurück gehts dann am dem gleichen Weg nach Queimadas. Unser Weg zurück nach Funchal führt uns entlang der Schnellstraße nach Machico, wo wir dann schon Richtung Funchal fahrend unter der Landebahn des Aeroportos hindurch fahren. Zum Erfrischen fahren wir dann noch zur Praia Formosa, wo wir uns auch wieder mit Jenny treffen.

      

 

                    

Montag, 31. Juli 2006
Funchal - Eira do Serrado - Abstiegswanderung nach Curral das Freiras - Ponta do Sol - Ribeira Brava - Praia Formosa - Funchal
Heute ist nun schon unser letzter "Wandertag". Wie immer früh am Morgen starten wir nach Curral das Freiras, dem Nonnental. Auch hier entstand seit unserem letzten Aufenthalt ein neuer Tunnel, welcher die spektakuläre Straße hinunter ins Tal wesentlich entschärft hat. So parken wir an der Eira do Serrado. Zuerst laufen wir wenige Schritte hinüber zum Miradouro, wo wir einen Super-Blick ins Nonnental genießen. Das Tal liegt so früh am Morgen noch voll im Schatten. Lediglich die umliegenden Berge werden schon von der aufgehenden Sonne angestrahlt. Kurz hinter dem kleinen Berghotel beginnt unsere Abstiegswanderung hinunter ins Tal. Die Straße erreichen wir nach ca. 45 Minuten und nach weiteren 15 Minuten sind wir am Ortsrand von Curral das Freiras. Von hier fahren wir mit dem Bus, zuerst rund durchs Tal und dann durch den neuen Tunnel wieder hinauf zur Eira do Serrado. Mit dem Mietwagen fahren wir wieder hinunter zur Küste. Hier machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Ponta do Sol, wo leider das Strandrestaurant Ruhetag hat. So fahren wir weiter ins nur wenige Kilometer entfernte Ribeira Brava, wo wir entlang der neuen Promenade schlendern. Dann geht's zurück nach Funchal, wo wir und wieder mit Jenny treffen und den Tag an der Praia Formosa ausklingen lassen. Am Abend zieht es uns dann aber nochmals in die Altstadt von Funchal, wo wir in unserem Stammrestaurant, dem "Romana", das letzte Mal zu Abend essen.

                    

                        

Dienstag, 01. August 2006
Funchal - Heimreise
Alles hat ein Ende..., so auch unser Urlaub. Am Morgen packen wir die Koffer. Nach dem Frühstück bummeln wir letztmalig durch Funchal und frequentieren die Schuhgeschäfte. Dann geht es leider schon zurück ins Hotel, wo wir bis zur Abholung noch angenehm mit Miguel und dem Hotelchef plauschen. Mit ziemlicher Verspätung kommt dann unser Flughafenshuttle und bringt uns zur Aeroporto. Hier checken wir schnell ein und ohne große Wartezeit können wir in den Flieger einsteigen. Wir starten überpünklich und die AirBerlin bringt uns gut via Lissabon wieder nach Hause.
Wir werden sicher wiederkommen, doch das nächste Mal auf alle Fälle länger als nur eine Woche. Adeus.